Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trifft bei der WM in Katar (21. November bis 18. Dezember) in der Vorrundengruppe E auf Spanien.
Das ergab die Auslosung der FIFA in Doha, bei der Lothar Matthäus das entscheidende Los zog. Anschließend wurde auch Japan in die deutsche Gruppe gezogen, der Gegner von Hansi Flick und seinem Team im ersten Vorrundenspiel am 23. November. Der Bundestrainer, der im TV eingeblendet wurde, blieb beim spanischen Los cool und verzog keine Miene.
Costa Rica oder Neuseeland – die beiden Mannschaften messen sich noch in einem Play-off-Spiel – machen die Gruppe E voll. Drei WM-Plätze werden erst im Juni vergeben, bei der Auslosung wurden deshalb Platzhalter genutzt. In Europa wurde wegen des Kriegs die Partie der Ukraine in Schottland verschoben. Der Sieger des Duells in Glasgow spielt – ebenfalls im Juni – in Cardiff gegen Wales um die WM-Qualifikation. Außerdem spielt noch Peru gegen den Sieger zwischen Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Mit den spielerisch starken Spaniern hatte Deutschland immer wieder Probleme in der Vergangenheit. Bei der WM 2010 schied die DFB-Elf im Halbfinale mit 0:1 gegen Spanien aus, in Erinnerung ist auch die bitterböse 0:6-Pleite im November 2020 mit Ex-Bundestrainer Joachim Löw. Es war die zweithöchste Niederlage in der DFB-Geschichte und der Anfang vom Ende Löws, der nach der Europameisterschaft im vergangenen Jahr von Flick abgelöst wurde.
„Es war klar, dass wir aus Topf eins einen starken Gegner bekommen würden“, sagte Kapitän Manuel Neuer bei MagentaTV. „Wir haben negative Erinnerungen, aber so etwas passiert uns nicht zweimal. Wir sind guter Dinge, ein erfolgreiches Turnier zu spielen.“ Gegen Spanien geht es für die Nationalelf am 27. November.
„Das ist ein richtiger Brocken“, sagte Rio-Weltmeister Bastian Schweinsteiger in der ARD und prophezeite mit Blick auf die Iberer: „Wir beiden werden uns um den ersten Platz streiten.“ Aber auch Japan – gespickt mit einigen Bundesligaprofis – dürfe man nicht unterschätzen. Der ehemalige Bayer glaubt außerdem, dass Costa Rica sich gegen Neuseeland durchsetzen und zum letzten Gruppengegner Deutschlands am 1. Dezember werde. Zuletzt hatten Los Ticos sogar WM-Teilnehmer USA mit 2:0 geschlagen.
Flicks Team war als Zwölfter der Weltrangliste nur in Topf 2 gelandet, ein Hammergegner in der ersten Turnierphase war damit wahrscheinlich. Doch das Selbstvertrauen nach dem gelungenen Neustart ist groß. „Für mich gibt es da nur ein Ziel, das ist der Weltmeister-Titel. Wir haben uns bei den jüngsten Turnieren nicht mit Ruhm bekleckert und wollen das wieder gutmachen“, sagte Torhüter Neuer.
Für die DFB-Auswahl geht es in Katar um ein Zeichen auf der ganz großen Bühne. 2018 scheiterte Deutschland als Titelverteidiger unter Flick-Vorgänger Joachim Löw krachend in einer ausgeglichenen Gruppe mit Mexiko, Schweden und Südkorea. Eine Wunde, die in Katar heilen soll. Ein wenig durfte sich der Bundestrainer über die Gruppe E freuen, denn damit bleiben seiner Mannschaft immerhin zwei weitere Tage an Vorbereitung – die Bundesliga verabschiedet sich erst am 13. November in die WM-Pause.