Die Corona-Krise hat den Menschen in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr psychisch teils stark zugesetzt.
Der Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen habe 2021 einen neuen Höchststand erreicht, teilte die Krankenkasse DAK nach Auswertung eigener Versichertendaten mit. Das Niveau habe 55 Prozent über dem vor zehn Jahren gelegen. Ein psychischer Krankschreibungsfall dauerte demnach durchschnittlich 35 Tage. Auch dieser Wert sei so hoch wie noch nie gewesen. Arbeitnehmer im Nordosten hatten demnach durchschnittlich 3,2 Fehltage pro Kopf.
„Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, erklärte die Leiterin der DAK-Landesvertretung in Mecklenburg-Vorpommern, Sabine Hansen. „Die Betroffenen finden aktuell auch schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück.“ Das habe viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun, aber auch mit Stigmatisierung.
Die Menschen würden in der Familie und der Arztpraxis mittlerweile offener über Depressionen oder Ängste sprechen. „Aber in vielen Firmen sind psychische Probleme weiter ein Tabu“, so Hansen. Arbeitgeber müssten Stress und mögliche Belastungen mehr in den Fokus rücken und innerbetriebliche Abläufe schaffen, die die psychische Gesundheit stützen, forderte sie.