Die hohe Zahl von Corona-Infektionen beim Pflegepersonal setzt das Gesundheitssystem in Mecklenburg-Vorpommern massiv unter Druck.
Innenminister Christian Pegel (SPD) sagte am Mittwoch nach der Sitzung des Krisenstabes in Schwerin: „Wir sind das erste Mal in der Situation, dass die Bereiche Krankenhäuser, Pflege sowie die ambulante medizinische Versorgung in die höchste Ampelstufe Rot gesprungen sind. Wir sind überall personell extrem angespannt und in den Krankenhäusern am äußersten Limit.“ In einigen Fällen melde sich die Notaufnahme bereits stundenweise ab.
Pegel führte als Beispiel die Universitätsklinik in Greifswald an. Dort seien 20 Prozent der Pflegekräfte nicht verfügbar, weil sie entweder selbst infiziert seien oder erkrankte Kinder betreuen müssten. Auf den Akutstationen liege die Ausfallquote teilweise bei 40 Prozent. Mit dem Einsatz von Pflegeschülern, die kurz vor dem Abschluss der Ausbildung stehen, sowie einer erweiterten Kinderbetreuung werde versucht, dem Mangel entgegenzuwirken.
Am Dienstag hatte bereits Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) auf die teilweise dramatische Lage in den Kliniken hingewiesen. Dort müssten inzwischen mehr als 800 Corona-Patienten behandelt werden, jeder zehnte auf einer Intensivstation.
Am Donnerstag befasst sich der Landtag auf einer weiteren Sondersitzung mit der Lage im Nordosten. Nach dem Willen der Landesregierung sollen wesentliche Corona-Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht in Innenbereichen und Testvorgaben für Ungeimpfte bei Gaststättenbesuchen auch noch den April über gelten, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Diese Übergangsregelungen sollten zunächst nur befristet bis zum 2. April gelten.