Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger hat die Über-60-Jährigen dazu aufgerufen, sich boostern zu lassen. Es zeige sich derzeit, dass die meisten Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen und der Menschen, die daran sterben, über 60 Jahre alt seien und keine Auffrischungsimpfung (Booster) bekommen hätten, sagte Reisinger am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Gleichzeitig sei bekannt, dass die Auffrischungsimpfung zu 85 Prozent vor einem schweren Krankheitsverlauf schütze. Die Booster-Impfung würde seiner Einschätzung nach sehr schnell eine deutliche Wirkung zeigen und einen Großteil der aktuellen Probleme im Umgang mit der Pandemie beheben.
Mecklenburg-Vorpommern hat derzeit deutschlandweit die höchste Sieben-Tage-Inzidenz, sie lag am Sonntag bei 2462,8. Noch sei nicht sicher zu sagen, wann das Plateau erreicht sei, sagte Reisinger. „Mit Blick auf die Entwicklung in anderen Bundesländern sollte es demnächst zu einem Rückgang kommen.“
Auch wenn Bundestag und Bundesrat vergangene Woche beschlossen hatten, die flächendeckenden Corona-Schutzregeln im Alltag weitgehend fallen zu lassen, riet Reisinger, die individuellen Vorsichtsmaßnahmen weiter umzusetzen. Dazu gehöre neben der Impfung auch das Masketragen und Abstandhalten.