Ukrainische Kriegsflüchtlinge haben Anspruch auf einen Deutschkurs. „Vom Bundesarbeitsministerium haben wir gestern noch einmal die eindeutige Aussage bekommen, dass die Sprachkurse und Berufssprachkurse für Flüchtlinge aus der Ukraine geöffnet und natürlich kostenlos sind“, erklärte der Sprecher des Schweriner Sozialministeriums, Alexander Kujat, am Donnerstag. „Das Gleiche trifft auf die Erstorientierungskurse zu.“
Inwiefern aufgrund der großen Zahl an Flüchtlingen zusätzliche Kurse eröffnet werden, ist noch offen. Im Moment sei alles noch in der Findungsphase, sagte Kujat. „Viele ukrainische Flüchtlinge wollen nach der Erstregistrierung in eine andere Stadt oder ein anderes Bundesland, was auch möglich ist.“ Die Kapazität vorhandener Kurse werde derzeit vielerorts in MV hochgefahren. So versuchten zum Beispiel viele Volkshochschulen mehr Menschen in einem Kurs unterzubringen als vorgesehen.
An Geld soll die Integration der Flüchtlinge – in der Regel sind es Frauen mit Kindern – nicht scheitern. Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) verwies auf den Integrationsfonds des Landes, der auf zwei Millionen Euro jährlich verdoppelt werden soll. Neben neuen Initiativen könnten mit dem Geld auch bewährte Integrationsprojekte fortgesetzt werden, sagte sie. „Antragsberechtigt sind kreisfreie Städte, Landkreise, kreisangehörige Städte, Ämter und Gemeinden.“ Diese könnten das Geld an Vereine, Stiftungen oder Initiativen weiterleiten.
Der Integrationsfonds war im Zuge der Flüchtlingswelle aus Syrien 2016 vom Land eingerichtet und mit einer Million Euro ausgestattet worden. Gefördert werden laut Ministerium Orientierungs- und Informationsangebote, die Koordinierung ehrenamtlicher Initiativen, Nachbarschafts-, Begegnungs- und Patenschaftsprojekte für Familien, Mitmach-Angebote in Sport, Kultur und Freizeit oder auch Sprachcafés, Wohn-, Freizeit- und Schulprojekte.