Nach den teils drastischen Anstiegen an den Vortagen könnte sich die Corona-Infektionskurve in Mecklenburg-Vorpommern wieder etwas abflachen.
Am Samstag meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock 3937 nachgewiesene Neuinfektionen. Das waren 2000 weniger als am Vortag und nur noch etwa 130 mehr als am Samstag der Vorwoche. Zuletzt waren die Zuwächse gegenüber der Vorwoche weitaus größer, am Freitag etwa betrug das Plus rund 1600.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen nahm erneut zu – innerhalb eines Tages von 2095,5 auf 2150,5. Vor einer Woche lag dieser Wert bei 1759,2. Mecklenburg-Vorpommern ist weiterhin das Bundesland mit der höchsten Inzidenz. Den niedrigsten Wert im Ländervergleich errechnete das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg mit 695. Auch das Nachbarland Schleswig-Holstein weist mit 1215,5 einen deutlich geringeren Wert auf. Für ganz Deutschland betrug laut RKI die Sieben-Tage-Inzidenz am Samstag 1496. Seit über einer Woche ist auch bundesweit wieder eine Aufwärtsbewegung zu erkennen.
In den Krankenhäusern des Landes wurden am Samstag laut Lagus 628 Corona-Patienten behandelt, 18 weniger als am Vortag. Auf den Intensivstationen lagen 86 Patienten und damit sechs weniger als am Tag zuvor. Es gab zwei neue Todesfälle, so dass die Gesamtzahl der Corona-Toten im Nordosten auf 1856 anstieg.
Die für Schutzmaßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der wegen Corona-Infektionen in Kliniken aufgenommenen Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – wurde mit 10,1 angegeben – 0,6 weniger als am Freitag. Die Hospitalisierungs-Inzidenz ist allerdings regional weiterhin sehr unterschiedlich. Den Berechnungen des Lagus zufolge reicht die Spanne von 4,4 in Nordwestmecklenburg bis zu 14,4 in Vorpommern-Greifswald. Einen leichten Anstieg verzeichnete nur die Hansestadt Rostock, die mit 5,7 aber weiterhin den zweitniedrigsten Wert im Land ausweist.
Die Impfquote in Mecklenburg-Vorpommern verändert sich seit Wochen kaum noch. Am Samstag lag die Quote der mindestens einmal Geimpften nach Angaben des RKI unverändert bei 74,2 Prozent. Über den vollständigen Grundschutz nach in der Regel zwei Spritzen verfügten mit 74,1 Prozent fast ebenso viele Menschen. Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen 55,8 Prozent bekommen. Die Werte liegen jeweils unter dem bundesweiten Durchschnitt.