Freitag, 15.November 2024 | 03:47

Ex-Rechnungshof-Chef soll Brodkorb bei Uni-Medizin ablösen

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An der Spitze des Aufsichtsrates der Universitätsmedizin-Einrichtungen in Rostock und Greifswald zeichnet sich ein überraschender Wechsel ab. Der frühere Finanzminister Mathias Brodkorb (SPD) soll die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden nicht weiter ausüben. Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) kündigte am Montagabend überraschend für Dienstagvormittag eine Pressekonferenz an, in der Brodkorbs Nachfolger vorgestellt werden soll.

Sie freue sich, dass der ehemalige Präsident des Landesrechnungshofes, Tilmann Schweisfurth, den Aufsichtsratsvorsitz für die Universitätsmedizin in Rostock und Greifswald übernehme, teilte Martin mit. „Er verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Universitätsmedizin im Land und ist gut vernetzt.“ Schweisfurth sei hervorragend geeignet, die beiden Universitätsmedizin-Standorte im Land zukunftsfest aufzustellen.

Die Großkliniken stehen unter der Verantwortung des Landes. Wegen erheblicher finanzieller Defizite und Personalquerelen waren sie in den vergangenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Unmittelbar nach seinem Ausscheiden aus der Landesregierung war Brodkorb im Oktober 2019 mit der Aufgabe betraut worden, die beiden für die medizinische Betreuung der Menschen im Land und die Ausbildung von Ärztenachwuchs wichtigen Einrichtungen auf eine solide finanzielle Basis zu stellen und personelle sowie strukturelle Probleme zu beheben.

Gründe für seine Ablösung nannte Martin zunächst nicht. Doch hatte Brodkorb die Zielvorgaben offenbar nicht erreichen können. So befasste sich im September 2021 der Wissenschaftsausschuss des Landtags mit der Situation in Rostock, nachdem sich Ärzte des Klinikums mit einem Brief an die Landesregierung gewandt und auf gravierende Versorgungsprobleme hingewiesen hatten.

In die Kritik war Brodkorb zuletzt geraten, nachdem bekannt geworden war, dass er im Rahmen einer erlaubten publizistischen Tätigkeit verdeckt unter dem Pseudonym „Uschi“ an einer digitalen Veranstaltung eines Lesbenverbandes teilgenommen und darüber berichtet hatte. Der Deutsche Presserat sprach wegen des so entstandenen Artikels eine Rüge gegen das Magazin „Cicero“ aus, für das Brodkorb regelmäßig schreibt.

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