Mittwoch, 27.November 2024 | 03:30

Getrübter Frauentag: Mitgefühl mit ukrainischen Frauen

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Mitgefühl mit den ukrainischen Frauen steht im Mittelpunkt vieler politischer Äußerungen zum Internationalen Frauentag an diesem Dienstag. Die Vorsitzende des Landesfrauenrates in Mecklenburg-Vorpommern, Ulrike Bartel, erklärte am Montag: „War der Frauentag ursprünglich als Kampftag für das Frauenwahlrecht ausgerufen worden, kam es durch den Ersten Weltkrieg zu einer Veränderung des Themas – er wurde ein Aktionstag gegen Krieg.“ Putins Krieg gegen die Ukraine mache tief betroffen. „Unsere volle Solidarität gilt den Menschen, insbesondere den Frauen und Kindern in der Ukraine und auf der Flucht“, betonte Bartel.

Die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag, Mandy Pfeifer, sagte, Tausende Kinder und Frauen würden in der Ukraine derzeit Opfer von Gewalt und Krieg. „Darum ist es wichtig, dass wir gut vorbereitet sind auf die hier ankommenden und schutzsuchenden Menschen.“ Die Solidarität aller sei gefragt.

Opfer von Gewalt brauchten einen besonderen Schutzraum und professionelle Hilfe, um die Schrecken des Krieges, der Vertreibung und womöglich sexueller Gewalt aufarbeiten zu können. Die Linksfraktion rief alle Menschen im Land zu zivilgesellschaftlicher Hilfe auf, die besonders die Lage der Frauen im Blick haben müsse.

Zugleich machte die Fraktionsvorsitzende der Linken, Jeannine Rösler, deutlich, dass in Deutschland und in Mecklenburg-Vorpommern in vielen Bereichen noch große Ungerechtigkeiten bestehe und eine tatsächliche Gleichstellung von Frauen noch weit entfernt sei. So würden Berufe, in denen vorwiegend Frauen arbeiteten, immer noch schlecht bezahlt.

In Mecklenburg-Vorpommern verdienten Frauen im vergangenen Jahr im Schnitt fünf Prozent brutto die Stunde weniger als Männer, wie das Statistische Landesamt ermittelt hat. Bundesweit beträgt die Lohnlücke 18 Prozent. Im Schnitt verdienten Frauen in MV 17,11 Euro pro Stunde und Männer 17,92 Euro. Bundesweit verdienten Frauen im Jahr 2020 laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich 18,62 Euro brutto in der Stunde, Männer 22,78 Euro. Am Montag war auch der sogenannte „Equal Pay Day“ – der Tag im Jahr, bis zum dem Frauen aufgrund der Lohnlücke rechnerisch für umsonst arbeiten.

Der sozialpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas des Jesus Fernandes, wandte sich in dem Zusammenhang gegen „Gleichmacherei“. Er forderte einen Wandel bei der gesellschaftlichen Anerkennung des Erziehungsauftrages, „anstatt Mütter in die Teilzeitarbeit zu hetzen und Kinder so früh wie möglich in die Kita abzuschieben“.

Der Internationale Frauentag soll auf Initiative der rot-roten Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern vom kommenden Jahr an ein gesetzlicher Feiertag und arbeitsfrei sein. Die oppositionelle CDU sprach sich für eine Verschiebung dieses Planes auf 2025 aus. „Vor dem Hintergrund aktuell steigender Rohstoff- und Energiepreise sollte man ernsthaft darüber nachdenken, diese Regelung für zwei Jahre auszusetzen“, sagte der Chef der CDU-Landtagsfraktion, Franz-Robert Liskow. Es sei das falsche Signal, in dieser schwierigen wirtschaftlichen Lage einen zusätzlichen Feiertag einzuführen, der die Wirtschaft weiter belaste.

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