Anlässlich des sogenannten Equal Pay Day am Montag haben Politikerinnen auf die weiterhin großen Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Mecklenburg-Vorpommern hingewiesen. Lohnlücken sowie die Übernahme eines Großteils der Heim-, Sorge- und Pflegearbeit führten dazu, „dass Frauen im Osten in ihrem Leben rund 450.000 Euro weniger Vermögen aufbauen als Männer“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte Wenke Brüdgam am Sonntag in Schwerin. Der Equal Pay Day ist ein internationaler Aktionstag für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern.
Brüdgam wies darauf hin, dass die Digitalisierung in der Arbeitswelt für Frauen und Männer große Chancen bieten könne, wenn alle von den Möglichkeiten des digitalen Wandels profitieren. In diesem Jahr findet der Aktionstag unter dem Motto „Equal Pay 4.0 – gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt“ statt.
Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) fügte an: „Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen liegt noch immer bei rund 18 Prozent. Das ist eine Kluft, die beispielhaft zeigt, dass wir bei der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern weiterhin viel zu tun haben.“ Aus ihrer Sicht ist es traurig, dass es weiter nötig ist, auf die Ungerechtigkeiten beim Gehalt hinzuweisen.
Der gleichstellungspolitischen Sprecherin der SPD-Faktion im Landtag, Mandy Pfeifer, zufolge lassen sich die Unterschiede in der Bezahlung nicht allein mit unterschiedlichen Berufswegen erklären: „Selbst zwischen Frauen und Männern mit den gleichen arbeitsmarktrelevanten Eigenschaften, also etwa einer gleichen Ausbildung, bleibt in Deutschland eine Lohnkluft von sechs Prozent – der sogenannter bereinigter Gender Pay Gap“. Sie wies zudem darauf hin, dass die Lücke in Bereichen ohne Tarifbindung größer ist.