Im Gegensatz zum Bundestrend verschärft sich die Corona-Lage in Mecklenburg-Vorpommern weiter.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen stieg am Dienstag um 19,2 Punkte auf 1557,4 – und damit auf einen neuen Höchststand, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. 6064 Neuinfektionen wurden binnen 24 Stunden registriert, 581 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einer Woche bei 1398,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Bundesweit sinkt die Inzidenz hingegen seit mehreren Tagen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab sie am Dienstag mit 1213,0 an nach 1238,2 am Tag zuvor. MV liegt auf Platz drei im Vergleich der Bundesländer mit den meisten Infektionen nach Sachsen-Anhalt und Bayern. Dennoch beschloss das Kabinett am Dienstag in Schwerin umfangreiche Lockerungen, etwa 3G im Gastgewerbe und höher Zuschauerzahlen bei Großveranstaltungen.
Die für Schutzmaßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz – die Zahl der wegen Corona-Infektionen in Kliniken aufgenommenen Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – sank seit Montag leicht um 0,1 auf 11,2 und lag damit weiterhin über dem Schwellenwert von 9. Damit befindet sich das Land in Warnstufe vier und ist rot gekennzeichnet. Im Landkreis Nordwestmecklenburg liegt der Wert mit 3,8 am niedrigsten, im Landkreis Vorpommern-Rügen mit 19,1 am höchsten.
Die hohe Zahl an Neuinfektionen wirkt sich verzögert auch auf die Klinikzahlen aus. In den Krankenhäusern des Landes wurden am Dienstag 586 Patienten mit Corona behandelt, 56 mehr als am Vortag. Auf den Intensivstationen lagen 76 Patienten und damit neun mehr als am Vortag, wie es hieß. Fünf weitere Menschen starben an oder mit dem Virus, so dass die Gesamtzahl der Toten im Nordosten auf 1772 anstieg.
Die Impfquote in Mecklenburg-Vorpommern verändert sich kaum noch. Die Quote der mindestens einmal Geimpften lag am Dienstag nach Angaben des RKI weiterhin bei 74,1 Prozent. Über den vollständigen Grundschutz nach in der Regel zwei Spritzen verfügten 73,8 Prozent, eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen 55,0 Prozent bekommen.