In den ersten beiden Jahren der Corona-Pandemie haben in Mecklenburg-Vorpommern mehr Menschen Urlaub mit dem Fahrrad gemacht.
Der Radtourismus hat einen deutlichen Aufwind verspürt, wie der Landestourismusverband an Dienstag mitteilte. Der Verband stützt sich dabei auf erste Ergebnisse seiner Radverkehrsuntersuchung. Von Januar bis November 2020 waren demnach rund 1,7 Millionen Radfahrer im Land unterwegs – knapp 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 2021 sank die Zahl zwar wieder auf etwa 1,55 Millionen. Das sind aber immerhin noch rund 4,6 Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie.
Die Daten stammen von insgesamt 112 Zählgeräten im gesamten Land. Sie sollen etwa die Zahl der Radfahrer messen, Bewegungsmuster erfassen und Informationen zu ihren Routen liefern. Zudem wurden bislang 6000 Radfahrerinnen und Radfahrer zu ihren Reiseverhalten und zur Qualität der Radwege befragt. Demnach schätzen die Radurlauber vor allem die Landschaft im Nordosten. Unter anderem bei der Qualität der Radwege und der Beschilderung sahen sie aber noch Luft für Verbesserungen.
„Das Radurlaubsland Mecklenburg-Vorpommern sollte mehr aus seinen Möglichkeiten machen, sonst verlieren wir Gäste im großen Stil in diesem nachgefragten Segment“, sagte Verbandschef Tobias Woitendorf. Daher müsse man zwingend noch stärker in Radwege investieren.
Der Tourismusverband hatte die Untersuchung vor gut zwei Jahren in Auftrag gegeben. Zuvor war Mecklenburg-Vorpommern in einer Analyse des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs aus der Top 10 der bundesweit beliebtesten Radreiseregionen gefallen. Aus der Untersuchung sollen Handlungsempfehlungen für nötige Infrastrukturmaßnahmen sowie für das touristische Marketing abgeleitet werden. Die endgültigen Ergebnisse sollen Anfang kommenden Jahres veröffentlicht werden.