Samstag, 21.September 2024 | 17:25

Impftempo verringert: Interesse an Novavax-Impfstoff gering

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Allen Appellen zum Trotz kommt Mecklenburg-Vorpommern bei den Corona-Schutzimpfungen nur in Tippelschritten voran. Nach einem Zwischenhoch um den Jahreswechsel ist die Zahl der Impfungen im Februar wieder auf das niedrige Niveau von Herbst 2021 gefallen.

Wie aus dem Impf-Überblick des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, wurden in der zweiten Februarwoche im Nordosten 21.000 Menschen geimpft. 15.000 davon ließen mit einer dritten Spritze ihren Impfschutz auffrischen, nur knapp 1800 bekamen erstmals eine Spritze gegen Covid-19, gut 4000 die zweite zur Grundimmunisierung. Anfang Januar hatten sich innerhalb einer Woche 95.000 und Mitte Dezember sogar mehr als 130.000 Menschen impfen lassen – auch das waren vor allem Boosterimpfungen.

Erstimpfungen bleiben die Ausnahme. Nach Daten des RKI sind 26 Prozent der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern noch immer ungeimpft. Im Nachbarland Schleswig-Holstein sind es 20, in Brandenburg allerdings mehr als 30 Prozent. Da nicht alle Impfungen erfasst wurden, könnten die Quoten etwas höher liegen.

Auch die Zahl der Auffrischungsimpfungen sinkt aber seit Jahresbeginn. Die Quote hat inzwischen 54 Prozent erreicht. Dass es auch hier kaum vorangeht, begründen Fachleute damit, dass teilweise die Sechs-Monats-Frist seit der Zweitimpfung noch nicht verstrichen ist, und mit der deutlichen Zunahme von Corona-Ansteckungen mit der Omikron-Variante – auch unter Geimpften.

So wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales in der zurückliegenden Woche 22.000 bestätigte Neuinfektionen gemeldet – etwa so viele wie im gesamten ersten Halbjahr 2021. Nach Maßgabe des Paul-Ehrlich-Instituts sind frühestens drei Monate nach einer Infektion wieder Impfungen vorzunehmen.

Die Landesregierung hatte gehofft, dass Menschen, die den neuartigen mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna skeptisch gegenüberstehen, bei dem Protein-Impfstoff von Novavax zugreifen. Nach Angaben des Sozialministeriums werden in den nächsten Tagen Lieferungen erwartet. Für die ersten vier Wochen stünden 76.000 Dosen bereitstehen, so dass zunächst 38.000 Menschen damit geimpft werden könnten, vorrangig Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern.

Doch obwohl seit dem 9. Februar online Termine vereinbart werden können, ist die Resonanz verhalten. “Die Registrierungen bleiben leider hinter den Erwartungen zurück. Wir hätten uns ein stärkeres Interesse an Impf-Terminen gewünscht – insbesondere im Lichte der einrichtungsbezogenen Impfpflicht ab dem 15. März”, sagte Sozialstaatssekretärin Sylvia Grimm. Nach Schätzungen des Ministeriums sind im Land etwa 10 Prozent des Pflegepersonals noch nicht geimpft, wobei die Quoten zwischen den Pflegeheimen stark schwanken.

Grimm erneuerte den Appell, die Angebote zu nutzen. Impfungen dienten sowohl dem Eigenschutz als auch dem Schutz von älteren und kranken Menschen. Sollten die Impftermine für Novavax in den Impfstützpunkten nicht ausgeschöpft werden, sei kurzfristig eine Öffnung für alle Interessierten vorgesehen.

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