Die umstrittene Recherchemethode des früheren Finanzministers von Mecklenburg-Vorpommern und Publizisten, Mathias Brodkorb, bleibt für dessen berufliche Tätigkeit ohne Folgen.
Der Vorgang sei durch das Wissenschaftsministerium geprüft worden. Im Arbeitsvertrag Brodkorbs sei die Genehmigung für publizistische Nebentätigkeiten verankert, erklärte am Freitag in Schwerin ein Ministeriumssprecher. Zuerst hatte die „Schweriner Volkszeitung“ (Freitag) darüber berichtet.
Das SPD-Mitglied Brodkorb war Ende 2019 aus der Politik ausgeschieden und kurz darauf Aufsichtsratsvorsitzender der Unikliniken Rostock und Greifswald geworden. Im Auftrag des Landes soll er in dieser Funktion mit zur finanziellen Konsolidierung der Kliniken beitragen, die als Teile der beiden Universitäten unter Landeshoheit stehen.
In die Kritik war Brodkorb geraten, nachdem bekannt geworden war, dass er verdeckt an einer digitalen Veranstaltung eines Lesbenverbandes teilgenommen und darüber berichtet hatte. Unter dem Pseudonym einer lesbische Frau „Uschi“ soll Brodkorb das Forum verfolgt haben. Der Deutsche Presserat sprach wegen des so entstandenen Artikels eine Rüge gegen das Magazin „Cicero“ aus, für das Brodkorb regelmäßig schreibt. Die Berichterstattung enthalte keine Informationen von öffentlichem Interesse, die die verdeckte Recherche rechtfertigten, hieß es zur Begründung.
Brodkorb verteidigte jedoch seine Vorgehensweise.