Freitag, 15.November 2024 | 23:29

Habeck-Prognose: Schneller Hochlauf von Wasserstoffnutzung

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Wasserstoff wird sich nach Aussage von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zunehmend als Baustein der Energiewende etablieren.

„Das wird jetzt in kurzer Zeit einen sehr schnellen Hochlauf erleben“, sagte der Grünen-Politiker am Montag beim Besuch des auf Wasserstofftechnologien spezialisierten Energieunternehmens Apex in Laage bei Rostock. „Alle stehen eigentlich Gewehr bei Fuß.“ Die Politik müsse gesetzliche Grundlagen schaffen, aber auch finanzielle Unterstützung leisten.

Wasserstoff soll nach Habecks Vorstellungen vor allem da zur Energiespeicherung produziert werden, „wo immer mal wieder erneuerbare Energien in großen Mengen verfügbar sind“. Heutzutage werde Stromproduktion abgeschaltet, wenn zu viel Energie vorhanden sei. „Dann würde sie genutzt werden.“ Mecklenburg-Vorpommern sei ein Standort, der sich dafür anbiete. Es mache weniger Sinn, Strom an einem Ort zu produzieren und dann weit zu transportieren, um anderswo Wasserstoff zu produzieren. Auch sei die direkte Nutzung produzierten Stroms immer die effizienteste.

Die EU habe unter anderem die Wasserstoffproduktion als Projekt von besonderem strategischen Interesse definiert. Deutschland habe noch in der vorangegangenen Wahlperiode 62 Projekte definiert, die staatlich gefördert werden sollen. „Fünf davon aus Mecklenburg-Vorpommern und eines eben hier von Apex.“ Nach einer Prüfung durch die EU könnte hier Ende des Jahres das Geld fließen. „Das wäre wünschenswert“, sagte der Minister.

Apex hat im vergangenen Jahr in Laage die nach eigenen Angaben größte netzwerkgekoppelte Wasserstoffanlage Europas in Betreib genommen. Neben der Versorgung der eigenen Niederlassung soll die Anlage einen im Aufbau befindlichen Gewerbepark CO2-neutral mit Energie versorgen.

Zuvor hatte Landesagrarminister Till Backhaus angesichts des Bundesvorstoßes für beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren für Erneuerbare Energien auf den dafür nötigen Personalaufbau in den Kommunen hingewiesen. „Hier wird es die Hilfe des Bundes ebenfalls brauchen“, sagte der SPD-Politiker nach einem Gespräch mit Habeck in Schwerin. Er stimme dem Bundesminister zu, man müsse pauschaler genehmigen, jedoch ohne Abstriche beim Artenschutz.

Habeck – auf Antrittsbesuch im Nordosten – hatte betont, dass es das Ziel der Bundesregierung sei, die Verfahren für den Bau von Anlagen der Erneuerbaren Energien wie Windkraft zu straffen. Den Nordosten bezeichnete er wegen seiner Küstenlage als idealen Standort.

Für den Abend war in Fincken (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) eine Gesprächsrunde von Habeck mit Vertretern der Tourismuswirtschaft geplant. Fast jeder fünfte Erwerbstätige im Nordosten ist im Tourismus tätig, einer Branche, die extrem unter der Corona-Pandemie leidet.

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