Freitag, 15.November 2024 | 17:49

Wismar: Habeck sieht eine Zukunft für deutsche Werften

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Trotz der jüngsten Insolvenz der MV-Werften glaubt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach eigenen Angaben an eine Zukunft für die Werften im Land.

„Wir haben eine gute Chance, mit innovativen Konzepten die Werften in Deutschland zu halten“, sagte der Grünenpolitiker im Anschluss an ein Gespräch mit seinem Landeskollegen Reinhard Meyer (SPD) in Mecklenburg-Vorpommerns Hauptstadt Schwerin. Bezüglich der insolventen MV-Werften in Wismar, die er am Mittag besuchte, sieht Habeck die Gründung einer Transfergesellschaft als vordringlichstes Ziel, um den Beschäftigten weiterhin Lohn – über das Insolvenzgeld hinaus – zukommen zu lassen.

Kurz vor dem Besuch in Mecklenburg-Vorpommern hatte der Minister bereits verlauten lassen, er sehe im Zuge des Kampfes gegen den Klimawandel eine Chance für die insolventen MV Werften. „Bund und Land können unterstützen, aber es wird nur gehen, wenn auch Unternehmen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“, so Habeck in Wismar. Die Modernisierung der weltweiten Flotten auf dem Weg hin zur Klimaneutralität sowie der Offshore-Plattformbau böten Möglichkeiten, sagte Habeck. „Es gibt einen enormen Bedarf für Konverterstationen, und wir sollten ein gemeinsames Interesse haben, hier über einen deutschen Anbieter zu verfügen.“

Während seines Werftbesuchs hat Habeck u.a. mit dem Insolvenzverwalter darüber gesprochen, ob und wie der Weiterbau des riesigen Kreuzfahrtschiffs „Global One“ finanziert werden könnte. Der frühere Mutterkonzern Genting Hong Kong hatte es für den asiatischen Markt bestellt. Wismar ist nur einer von drei Werftstandorten an der Ostsee, deren Zukunft nach der Insolvenz der zum asiatischen Genting-Konzern gehörenden MV Werften akut gefährdet ist.

Als Auslöser der Krise gilt die Coronapandemie, in deren Folge der Kreuzfahrttourismus, eine der Haupteinnahmequellen von Genting Hongkong, weltweit zum Erliegen kam. Weil Gentings Liquidität nicht mehr ausreichte, sprangen Bund und Land zunächst mit Krediten und Bürgschaften ein, zogen zu Beginn dieses Jahres aber die Notbremse. Bund und Land hätten in den vergangenen Monaten alle Anstrengungen unternommen, um eine Insolvenz der MV Werften abzuwenden, sagte Habeck. Es sei sehr bedauerlich, dass die Gesellschafter am Ende nicht bereit waren, diesen Weg mitzugehen und ihren Beitrag zu leisten. „Gerade als Flensburger, der in einer Werftenstadt lebt, weiß ich, wie hoch die Bedeutung der Werften ist: Es geht um Arbeitsplätze, aber auch um Tradition, Identität und Stolz.“

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