Wochenlang kannte die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern nur eine Tendenz: nach oben. Am Donnerstag meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales erstmals wieder einen Rückgang. Zugleich überschritt aber die Hospitalisierungs-Inzidenz den Schwellenwert von 9 erstmals wieder.
Die Sieben-Tage-Inzidenz sank von 1413,4 am Mittwoch auf nunmehr 1406,9 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Vor einer Woche lag der Wert bei 1211,9. In Schleswig-Holstein und Hamburg sinken die Zahlen schon seit einiger Zeit. Für ganz Deutschland meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1465,4.
Das Amt meldete für den Nordosten 3776 festgestellte Neuinfektionen – nach 4722 am Mittwoch und 3859 vor einer Woche. In den Krankenhäusern des Landes wurden am Donnerstag 380 Patienten mit Corona behandelt, 13 mehr als am Vortag. Auf den Intensivstationen lagen 78 Patienten und damit 3 weniger als am Tag zuvor. Vier weitere Menschen starben an oder mit dem Virus, so dass die Gesamtzahl der Toten auf 1686 stieg.
Die für Schutzmaßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz – also die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Patienten mit Corona-Infektion je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – stieg auf 9,2. Sie hat damit den Schwellenwert von 9 erstmals wieder überschritten. Bleibt dies drei Tage am Stück so, müssten beispielsweise Schwimmbäder und Indoor-Spielplätze landesweit schließen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Schwerin sagte. In der Landeshauptstadt schließt bereits von diesem Freitag an die städtische Schwimmhalle für das Bevölkerungsschwimmen. Vereinssport und Schulschwimmen sind davon nicht betroffen, teilte die Stadtverwaltung mit.
Die Impfquote in Mecklenburg-Vorpommern steigt seit Tagen kaum noch an. Die Quote der mindestens einmal Geimpften lag am Donnerstag laut RKI bei 73,9 Prozent. Über den vollständigen Grundschutz nach in der Regel zwei Spritzen verfügten demnach 73,1 Prozent, eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen 53,1 Prozent bekommen. Die Werte liegen jeweils unter dem bundesweiten Durchschnitt.