Das Rostocker Abwasser soll künftig regelmäßig auf das Coronavirus untersucht werden. Ziel sei es, frühzeitig Trends beim Infektionsgeschehen zu erkennen und Informationen über die Infektionslage in der Hansestadt zu gewinnen, teilte die Nordwasser GmbH am Mittwoch mit. Ein Jahr lang soll demnach zweimal wöchentlich der Zulauf der Rostocker Kläranlage auf das Vorhandensein von SARS-CoV-2 untersucht werden. Das Projekt soll noch im Februar starten.
Die Analyse sei Teil eines deutschlandweiten Projektes mit 20 Standorten. Nordwasser habe als einer dieser Standorte den Zuschlag erhalten. Das Projekt werde vom Bund mit Hilfe von EU-Mitteln gefördert. Grundlage ist laut Bund die Analyse von Stuhl-Ausscheidungen, in denen sich das Coronavirus nachweisen lasse – darüber lässt sich demnach die Verbreitung des Virus in einer bestimmten Region nachvollziehen.
Beteiligt sind mehrere Landeshauptstädte wie Stuttgart, Saarbrücken, Bremen und Hamburg, aber auch kleinere Gemeinden wie Bramsche in Niedersachsen. Ziel ist es, unter anderem herauszufinden, ob ein flächendeckender Einsatz der Methode sinnvoll wäre. Die Untersuchung von Abwasser auf Coronaviren ist an sich nicht neu und erfolgt an anderen Standorten auch schon unabhängig von diesem Projekt.
Das Abwassermonitoring wird nach Angaben des Bundes bislang nur in sehr wenigen Ländern flächendeckend eingesetzt, um Sars-CoV-2 oder auch andere Viren nachzuweisen. Beispiele sind Kanada, die Niederlande und Australien. Viele Länder innerhalb und außerhalb der EU bauen ihre Kapazitäten für den Einsatz der Methode aktuell aus.