Dienstag, 26.November 2024 | 19:36

Mobile Luftfilter: Kommunen sehen ihre Skepsis bestätigt

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Vertreter der Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern sehen sich in ihrer Skepsis gegenüber einer massenhaften Anschaffung mobiler Luftfiltergeräte für die Schulen in der Corona-Pandemie bestätigt. Ihr Einsatz scheine keinen sehr großen Unterschied für das Infektionsgeschehen unter Kindern und Jugendlichen zu machen, sagte Arp Fittschen vom Städte- und Gemeindetag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg betrug in der letzten Januarwoche bei den Fünf- bis Neunjährigen 5469 und bei den zehn- bis 19-jährigen Schülern 4443. Die Daten stammen vom Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt. In MV lag die Inzidenz am 30. Januar bei den Sechs- bis Elfjährigen bei 3940 und bei den Zwölf- bis 17-Jährigen bei 2803.

Das allgemeine Infektionsgeschehen in Hamburg war generell stärker als in MV: Das Robert Koch-Institut (RKI) ermittelte für Hamburg in der letzten Januar-Woche eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1992, für MV von 1087. Bis vergangenen Sonntag stieg die Inzidenz in MV auf 1333,2. Bei den Sechs- bis Elfjährigen lag der Wert bei 4261 und bei den Zwölf- bis 17-Jährigen bei 3103.

In MV hatte man von einer Anschaffung mobiler Luftfiltergeräte im großen Stil abgesehen. Sie seien zu laut, nicht nachhaltig und würden nach der Pandemie vermutlich nicht mehr benutzt, hatte es geheißen. Kritik kam vom Landeselternrat, der den Behörden vorwarf, nicht genug für die Infektionsvermeidung in der Schule zu tun. Für die meisten Klassenräume wurden günstigere CO2-Ampeln angeschafft, die piepen, wenn die Luft im Zimmer zu schlecht wird und gelüftet werden sollte. Empfohlen wurden Luftfilter nur für Räume, die nicht von außen belüftet werden können.

Ein Problem der mobilen Filtergeräte sei, dass die Raumluft zwar gefiltert, aber nicht erneuert werde, sagte Fittschen. So müsse ohnehin regelmäßig das Fenster aufgemacht werden. Auch in Hamburg schreibt die Schulbehörde ein Lüften der Klassenzimmer in der Pandemie alle 20 Minuten vor.

Fittschen sagte, dass ihm noch keine belastbare Studie über den Effekt von Luftfiltergeräten an Schulen in der Pandemie vorliege. Aber er zeigte sich im Hinblick auf die aktuellen Infektionszahlen überzeugt, dass die Empfehlung vom vergangenen Jahr, nicht für jeden Klassenraum auf solche Geräte zu setzen, richtig gewesen sei.

Auch Jonathan Fahlbusch vom Landkreistag sagte unter Hinweis auf bisher noch fehlende Studien zum Thema, persönlich sehe er sich in seiner Skepsis gegenüber den mobilen Luftfiltergeräten vom vergangenen Jahr bestätigt. In MV sind die Kommunen als Schulträger für die Ausstattung der Schulen mit Gerätschaften verantwortlich.

Die Schulbehörde in Hamburg wollte bis Ende Oktober 2021 alle Klassenräume in der Hansestadt mit mobilen Luftfiltergeräten ausstatten. In MV registrierte das Bildungsministerium bis Ende 2021 Anträge zur Förderung des Kaufs von 670 mobilen Luftfiltergeräten und über 6600 CO2-Ampeln für die mehr als 500 Schulen.

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