Mecklenburg-Vorpommerns IT-Minister Christian Pegel (SPD) hat ein geringes Interesse von kleinen und mittleren Firmen in Mecklenburg-Vorpommern am Thema IT-Sicherheit beklagt.
„Es trifft nicht nur die ganz Großen“, warnte er am Freitag im Landtag vor dem Hintergrund zunehmender Hackerangriffe. Auch viele kleine Betriebe, insbesondere sogenannte Hidden Champions mit besonderen Produkten, seien interessant für Leute, die Geschäftsgeheimnisse ausspähen wollten.
Die Landesregierung habe zusammen mit den Kammern 2018/19 ein Format von Informationsveranstaltungen erprobt, bei der das größte Problem die Aufmerksamkeit gewesen sei, berichtete Pegel. „Wir haben relativ wenig Nachfrage erfahren.“ Möglicherweise sei der Zeitpunkt nicht der richtige gewesen. Offenbar brauche es medienwirksame Fälle, um die potenziell Betroffenen zu sensibilisieren. Zuletzt waren die IT-Systeme der Stadt Schwerin und des Landkreises Ludwigslust-Parchim infolge eines Hackerangriffs im November 2021 monatelang eingeschränkt.
Die oppositionelle CDU beantragte, die Investitionsförderung des Landes für den digitalen Wandel in kleinen und mittleren Unternehmen auf jährlich zehn Millionen Euro aufzustocken. Eva-Maria Kröger von den mitregierenden Linken lehnte dies mit dem Hinweis ab, dass es eine Pflicht der Unternehmen zum Selbstschutz gebe. Das Land könne nicht eine wesentliche Last der Sicherheit in der Privatwirtschaft tragen.
Der FDP-Politiker David Wulff gab zu bedenken, dass die laufenden Kosten für die IT-Sicherheit hoch seien und kleine Unternehmen oft nicht die Mittel dafür hätten, gerade in der Pandemie-Situation. Der CDU-Abgeordnete Daniel Peters verwies darauf, dass in Mecklenburg-Vorpommern 90 Prozent aller Arbeitsplätze bei kleinen und mittleren Unternehmen angesiedelt seien. Die Union scheiterte mit ihrem Antrag an der Mehrheit der Regierungsfraktionen SPD und Linke.