Sonntag, 22.September 2024 | 12:12

“Hier steckt sich doch jeder an”: Kritik am Testzentrum in der Alten Reithalle Wismar wird lauter

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In Zeiten steigener Inzidenzen und extrem hoher Infektionsgefahr ist bei vielen Menschen das Testzentrum in der Wismarer Reithalle ins Kreuzfeuer der Kritik geraten.

Und die aufkommende Kritik reißt nicht ab. So wird uns u.a. berichtet, dass die Menschen nicht mehr vor, sondern in der Reithalle versammelt anstehen. Wenn dem so sein sollte, wirft es die Frage auf, ob das so gewollt ist? Dazu hat uns Ekkehard Giewald, Vorstandsvorsitzender des DRK Nordwestmecklenburg, die Betreiber des Testzentrums sind, exklusiv die wichtigsten Fragen – so wie auch diese – beantwortet.

Ekkehard Giewald: “Tatsächlich haben wir bereits im September, nicht nur intern sondern u.a. (auch) mit dem Lankreis besprochen, wie eine Schlechtwettervariante für die anstehenden Wintermonate darzustellen wäre. Eine weitere Bedingung war, dass eine ausreichend hohe Anzahl dauerhaft verfügbarer Parkplätze unmittelbar vor Ort sind. Schon zum damaligen Zeitpunkt war allerdings klar, dass bei einem hohen Testaufkommen längere Wartezeiten nicht zu vermeiden sind. Genau aus diesem Grund haben wir die Alte Reithalle gewählt, da dort Mindestabstände einzuhalten sind. Nicht zu vergessen, da nicht alle mit eigenem PKW kommen und z.T. auch Mütter mit kleinen Kindern oder auch ältere Menschen den Weg zum Testzentrum auf sich nehmen müssen. In der Halle ist ausreichend Schutz vor Wetterunbilden wie Regen, Sturm und Schneefall.”

Ferner heißt es in einer Nachricht an uns… “Viele tragen nur eine OP-Maske, kleinere Kinder gar keine, einige wissen schon das sie positiv sind, weil sie nun ein paar Tage später nach eigener positiv Testung, mit ihren Kindern zum Test müssen. Dazu erklärt Giewald ” Wir haben in der Alten Reithalle die vom RKI propagierten Hygiene- und Abstandsregeln ausgehängt, die aktuell gerade erneuert werden. Leider müssen wir fast täglich hinnehmen, dass einzelne Kunden/Patienten sich an keinerlei allgemeingültige Vorgaben und Schutzmaßnahmen halten und Hinweise des Personals missachten. In Extremfällen werden unsere Mitarbeiter beschimpft und in Ausnahmefällen sogar bedroht. Allerdings sind wir keine Ordnungsbehörde bzw. nicht als solche tätig, so dass wir z.B. das (korrekte) Tragen von Mund-Nasenschutz nicht kontrollieren können.”

“Die Situation ist wie in einem Büro in dem 100 Menschen zusammen sitzen, von denen bereits 50 Corona positiv sind und man nur ein einziges Fenster zum öffnen hat. Hier gibt es eine große Halle und nur 1 offene Tür durch die man herein geht”, so schildern es die, die es erlebt haben. Mehr noch – “Nach einer Stunde zum Test anstehen, kannst du fest davon ausgehen, dass bei der Viruslast, die dort von bereits positiven ausgeatmet wird, die anderen 50 (eigentlich noch nicht positiven) ebenfalls Corona positiv getestet werden. Denn die atmen in der Zeit die ganzen Viren ein, die dort im Raum stehen, da keine Luft Zirkulation stattfindet”, schreibt uns eine junge Mutter. ” Wie zuvor bereits erwähnt, haben wir diese Halle aufgrund der räumlichen Dimension gewählt. Sie hat eine Firsthöhe von 10 m und eine Größe von 50 m x 20 m, was insgesamt 1.000 m2 an Fläche (siehe unten aufgeführten Link) bietet. Somit ist die hier monierte Inf.-gefahr nicht gegeben, da im Weiteren zur Lüftung 5 Ein- und Außgangstore /-türen und eine Vielzahl von Fenstern zur Verfügung stehen”, erklärt Ekkehard Giewald, Vorstandsvorsitzender des DRK Nordwestmecklenburg.

Also konkret nachgefragt – Wie genau sieht das (Hygiene)Konzept dort in der Reithalle wirklich aus, und ist es wirklich zutreffend, was uns hier geschildert wird? Giewald: “Im Weiteren halten wir ein Ticketsystem (vergleichbar mit dem Jobcenter oder einer Kfz.-Zulassungsstelle) vor, was die Option bietet, dass im eigenen Auto gewartet werden kann. Allerdings mussten die Mitarbeiter vor Ort feststellen, dass die meisten Menschen dieses nicht annahmen bzw. annehmen und sich bevorzugt in Reihe anstellen.”

Doch werden sich die Kritiker, die besorgten Menschen damit wirklich zufrieden geben? Danke an Ekkehard Giewald, Vorstandsvorsitzender des DRK Nordwestmecklenburg, dass er sich uns diesen Fragen gestellt hat.

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