Die Grünen plädieren als einzige Partei angesichts steigender Infektionszahlen für eine befristete Aussetzung der Präsenzpflicht an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern.
Damit soll den Eltern überlassen werden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder zum Schutz vor Ansteckungen zu Hause unterrichten lassen. Für einen entsprechenden Antrag zur Landtagssitzung am Donnerstag zeichnet sich keine Mehrheit ab. Sowohl die Regierungsfraktionen von SPD und Linke als auch andere Oppositionsfraktionen machten am Montag in Schwerin deutlich, dass sie am aktuellen Verfahren festhalten wollen. Demnach können Schulen in Abstimmung mit den Gesundheitsämtern individuell über die Form des Unterrichts entscheiden.
„Das aktuelle Drei-Phasen-Modell nimmt Rücksicht auf die regionalen Entwicklungen im Infektionsgeschehen und es wird von einer großen Mehrheit positiv gesehen“, sagte die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Jeannine Rösler. Zudem seien sich die Bildungsminister der Länder darin einig, dass der Präsenzunterricht oberste Priorität habe. Damit solle die Chancengleichheit in der Bildung gesichert werden.
FDP-Fraktionschef René Domke befürwortete ebenfalls das Festhalten an der Präsenzpflicht. Der monatelange Unterricht per Internet im Vorjahr habe nicht nur den Lernfortschritt gebremst, sondern auch psychologische Folgen bei den Kindern hinterlassen.
Auch CDU-Fraktionschef Franz-Robert Liskow sprach sich dafür aus, die Schulen weiter offen zu halten. Doch müsse dabei auch das Infektionsgeschehen im Zuge der Omikron-Welle im Auge behalten werden. „Stand jetzt ist die Präsenzpflicht richtig und wichtig“, sagte er.