In Mecklenburg-Vorpommern haben am Montag erneut mehrere Tausend Menschen gegen Corona-Einschränkungen und eine Impfpflicht demonstriert.
So gingen unter anderem in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Waren, Röbel und Greifswald Menschen aus Protest auf die Straßen, wie Polizeisprecher sagten. Nach ersten Schätzungen beteiligten sich mindestens 8000 Menschen daran, allerdings begannen in vielen Städten die Veranstaltungen erst noch. In Rostock und Greifswald waren auch Gegendemonstrationen angekündigt.
In großen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns, darunter in den Landkreisen Rostock, Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald und der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es wegen hoher Corona-Infektionszahlen seit Wochen strengere Beschränkungen als in vielen anderen Teilen Deutschlands. So sind unter anderem Schwimmbäder, Theater und Kinos geschlossen. In Gastronomie und Handel gelten weitgehende 2G- und 2G-Plus-Regeln.
Unter dem Motto „Einigkeit und Recht und Freiheit – Für freie Gesundheit & Impfentscheidung – Keine Spaltung“ versammelten sich auch in der Wismarer Innenstadt in der Spitze bis zu 650 Menschen, um gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.
Der Aufzug startete gegen 18:30 Uhr auf dem Wismarer Marktplatz, führte durch die Innenstadt, am Hafen vorbei und schließlich zurück zum Marktplatz. Dort endete die Versammlung gegen 19:30 Uhr. Um den beauflagten Mindestabstand einhalten zu können, zog sich der Aufzug schätzungsweise 400 Meter in die Länge.
Zeitgleich fand im Bereich des Marktplatzes in Grevesmühlen eine nicht angemeldete Versammlung, die sich ebenfalls gegen die aktuelle Corona-Politik richtete, statt. Gegen 18:00 Uhr kamen hier bis zu 17 Personen zusammen, um ihren Prostest in Form eines stillen Aufzuges durch die Innenstadt zum Ausdruck zu bringen. Die erforderlichen Mindestabstände wurden grundsätzlich eingehalten.
Gegen 19:00 Uhr war die Versammlung, nachdem mehrere Kerzen vor dem Rathaus abgestellt worden sind, beendet. Aufgrund der fehlenden Versammlungsanmeldung leiteten die Beamten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein.
Vor einer Woche waren landesweit etwa 12 000 Teilnehmer bei den Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in mehr als 20 Städten gezählt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen lag am Montag bei 419,4 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen im Nordosten.