Die Situation bei den von Insolvenz bedrohten MV Werften spitzt sich dramatisch zu.
Nach Angaben der IG Metall stehen die Dezemberlöhne für die gut 2000 Schiffbauer in Wismar, Rostock und Stralsund weiterhin aus. Die festgefahrenen Verhandlungen zur Rettung der Werften schürten große Ängste bei den Werftarbeitern. „Wenn sich Politik und Genting nicht einigen, fehlt mir die Fantasie, wie es weitergehen kann“, sagte IG Metall-Sprecher Stefan Schad am Freitag vor Beginn einer für den Mittag in Wismar geplanten Belegschaftsversammlung.
In Wismar seien derzeit etwa 1600 Schiffbauer mit Bau des Riesen-Kreuzfahrtschiffes „Global One“ beschäftigt, dessen Fertigstellung wegen akuter Finanzprobleme des asiatischen Mutterkonzerns Genting Hongkong akut gefährdet ist. Bund und Land sind zu weiteren Hilfen bereit, machen neue Kredite aber von Eigenleistungen des Werfteigners abhängig. Die geforderten Zusagen stehen aus.
Stattdessen versucht der Genting-Konzern, der die Werften 2016 für den Bau von Kreuzfahrtschiffen für eigene Reedereien erworben hatte, vor Gericht die sofortige Auszahlung eines Landeskredits in Höhe von 78 Millionen Euro zu erzwingen.