Sonntag, 24.November 2024 | 23:54

Mehr als 2000 Menschen protestieren gegen Corona-Maßnahmen

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In Mecklenburg-Vorpommern haben am Wochenende mehr als 2000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen und eine drohende Impfpflicht protestiert.

Allein in Schwerin zogen am Samstag laut Polizei rund 1900 Menschen friedlich durch die Innenstadt, am Sonntag protestierten auch in Malchin (Mecklenburgische Seenplatte) fast 400 Frauen und Männer. Laut Polizei gab es beide Male keine nennenswerten Verstöße oder Vorfälle. Auf Plakaten in Schwerin hieß es: „Stoppt den Impf-Wahnsinn“ oder „An Kanzler Scholz: Wir sind die rote Linie!“.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in seiner ersten Regierungserklärung gesagt, für die Eindämmung des Pandemie gebe es „keine roten Linien“. Unter den Schweriner Demonstranten waren auch viele Familien mit Kindern. Die Stadt Schwerin hatte den Veranstaltern zur Auflage gemacht, für die Einhaltung von Abständen zu sorgen. Außerdem wurde den Teilnehmern nach Angaben der Polizeisprecherin „dringend empfohlen“, Mund-Nasen-Schutz zu tragen. An einer Gegenkundgebung nahmen etwa 40 Menschen aus dem linken Spektrum teil.

Der Landtag in Schwerin hatte am Freitag zu Friedlichkeit bei Demonstrationen aufgerufen. Persönliche Bedrohungsszenarien oder Angriffe physischer oder psychischer Art seien inakzeptabel und illegitim, hieß es in dem Parlamentsbeschluss, der ohne Gegenstimmen gefasst wurde. Am 6. Dezember hatte sich ein unangemeldeter Demonstrationszug auf das Wohnhaus von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zubewegt. Die Polizei konnte ihn aber vorher umleiten.

Schwesig twitterte am Samstag ihre „Antwort auf #Coronaleugner & Impfgegner“ und warb darin für die Corona-Impfungen. „Es ist der einzige Weg aus der #CoronaPandemie!“, schrieb Schwesig, begleitet von einem Foto, auf dem sie selbst eine Spritze bekommt. Angesichts der ersten Infektionen mit der Omikron-Mutante im Land schloss sie eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen nicht aus: „Auch wenn Infektionszahlen gerade leicht sinken, droht eine fünfte Welle mit #Omikron. Deshalb können wir nicht Maßnahmen lockern. Wir müssen uns mit Boostern schützen und damit rechnen, dass es zu weiteren Einschränkungen kommt.“

Mecklenburg-Vorpommerns Sieben-Tage-Inzidenz lag am Sonntag bei 420,6 sank also weiter langsam. Die Hospitalisierungsinzidenz – die Zahl der Menschen je 100.000 Einwohner und Woche, die mit Covid-19 in eine Klinik kamen – wurde am Sonntag mit 8,2 angegeben, nach 9,0 am Freitag und 8,5 am Samstag.

Für Montag sind in Mecklenburg-Vorpommern erneut Proteste gegen die Corona-Maßnahmen von Bund, Land und Landkreisen geplant. In mindestens zwölf Städten haben Veranstalter dazu aufgerufen. Der Montag gilt als Hauptprotesttag der Corona-Maßnahmen-Gegner. Vor einer Woche hatten landesweit mehr als 7000 Menschen friedlich gegen die nach ihrer Auffassung kaum mehr nachvollziehbaren Einschränkungen und eine Impfpflicht demonstriert.

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