Die Milliardenkredite zur Bekämpfung der Corona-Krise haben Mecklenburg-Vorpommerns Schulden in neue Rekordhöhen getrieben. Wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Schwerin mitteilte, stand das Land Ende 2020 mit 13,36 Milliarden Euro in der Kreide.
Nachdem die Landesregierungen seit 2006 keine neuen Kredite mehr aufgenommen und begonnen hatten, den Schuldenberg beharrlich abzutragen, hatte die Corona-Pandemie den Trend gebrochen. Der Landtag stockte 2020 den Landesetat nachträglich auf und beschloss eine Kreditaufnahme von insgesamt 2,85 Milliarden Euro. Der Landesrechnungshof und auch die oppositionelle AfD halten die Summe für zu hoch.
Die Schulden der rund 700 Kommunen im Land summieren sich laut Statistikamt auf knapp zwei Milliarden Euro. Sie hatten dank umfassender Hilfen von Bund und Land das Haushaltsjahr 2020 insgesamt mit einem Plus abgeschlossen und konnten teilweise Schulden abbauen. Allerdings zeigt sich ein differenziertes Bild. So liegt die Pro-Kopf-Verschuldung in Schwerin mit 2976 Euro je Einwohner fast dreimal so hoch wie in der anderen kreisfreien Stadt, Rostock (1086 Euro).
Eine besonders hohe Pro-Kopf-Verschuldung in der Statistik weisen Tourismusorte wie Zingst (4898 Euro), Hiddensee (5001 Euro), Sellin (5066 Euro) oder Wieck (6956 Euro) auf. Die höchsten Summen gibt das Statistikamt mit 8235 Euro je Einwohner für Lübesse südlich von Schwerin sowie 13.099 Euro für das vorpommersche Eggesin an. Viele kleinere Kommunen liegen bei wenigen Hundert Euro.