In Mecklenburg-Vorpommern soll die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an die Zahlung von Tariflohn oder tarifgleichem Lohn geknüpft werden.
Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach Mitteilung der Staatskanzlei am Sonnabend bei der Bezirkskonferenz des DGB Nord in Timmendorfer Strand an. Die neue Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern setze auf eine enge Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften. „Unsere gemeinsamen Ziele sind eine starke Wirtschaft, gute Arbeit und faire Löhne.“
Dazu solle das von Landesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften beschlossene Industriekonzept umgesetzt werden. „Denn Arbeit in der Industrie ist oft hochwertige, gut bezahlte, tariflich abgesicherte Arbeit“, betonte Schwesig. Wichtiger Bestandteil des Konzeptes sei es, klimafreundliche Industrien im Land zu entwickeln oder neu anzusiedeln. „Hier haben wir im Norden mit unserem Vorsprung bei den erneuerbaren Energien und mit der Wasserstoffwirtschaft eine gemeinsame große Chance.“
Auf der Konferenz soll die bisherige niedersächsische GEW-Vorsitzende Laura Pooth zur neuen Vorsitzenden des DGB-Bezirks Nord gewählt werden. Die 43 Jahre alte Lehrerin ist einzige Kandidatin für die Nachfolge des am 9. November im Alter von 66 Jahren gestorbenen Gewerkschafters Uwe Polkaehn. Polkaehn stand seit 2010 an der Spitze des Gewerkschaftsbundes im Norden. Der Nordbezirk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) umfasst die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit mehr als 400.000 Mitgliedern in acht Mitgliedsgewerkschaften.