Angesichts der zunehmend angespannten Corona-Lage will Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) den Schulsport bis Weihnachten aussetzen.
Sporthallen könnten dann als große Klassenräume genutzt werden, um Abstände einzuhalten, sagte sie am Montag im NDR. Außerdem werde so die Frage nach der aktuell nicht vorhandenen Maskenpflicht im Sportunterricht obsolet. Derzeit werde die Schul-Corona-Verordnung überarbeitet, die Anfang Dezember ausläuft.
Außerdem soll die Testhäufigkeit an den Schulen und auch in den Kitas erhöht werden. Dafür müssten aber erst einmal die nötigen Tests beschafft werden, sagte Oldenburg in dem Hörer-Forum. Das werde mindestens zwei Wochen dauern. Der Landeselternrat und die Lehrergewerkschaft GEW fordern, die Schüler dreimal statt bisher zweimal pro Woche zu testen. Geplant ist zudem laut NDR, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler künftig unabhängig vom Impfstatus zu testen.
Eine Neuerung sei auch, dass für Schülerinnen und Schüler künftig medizinische Masken vorgesehen seien und nicht nur einfachere Mund-Nasen-Bedeckungen, so Oldenburg weiter. Das Land wolle entsprechende Masken zur Verfügung stellen. Die Regierung arbeite gerade daran und brauche noch etwa 10 bis 14 Tage dafür.
Zum absehbaren Widerspruch gegen das Aussetzen des Sportunterrichts berief sich Oldenburg auf Empfehlungen von Experten. „Wir müssen jetzt gucken: Was ist wichtiger?“ Man müsse das Infektionsgeschehen so gering wie möglich halten. Noch seien nur ein Prozent der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte betroffen. „Alles ist zu prüfen, damit eben die Schulen geöffnet bleiben.“
Nach Angaben des NDR soll die 3G-Regel im Nahverkehr für Schüler und Berufsschüler nicht gelten. Oldenburg begründete das demnach mit der Schulpflicht und den Tests, die Schülerinnen und Schüler bislang zweimal pro Woche durchführen.
Das Förderprogramm für Luftfilter und CO2-Ampeln für eine bessere Luftqualität soll den Angaben zufolge fortgeführt werden. Bislang standen dafür zwei Millionen Euro aus dem MV-Schutzfonds zur Verfügung. Anmeldungen der Schulträger seien weiterhin möglich, hieß es. Das Programm solle um eine halbe Million Euro aufgestockt werden.