Das hat es in Mecklenburg-Vorpommern bisher nicht gegeben: In den Laboren sind mehr als 1000 Corona-PCR-Tests an einem Tag positiv ausgefallen.
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) meldete am Freitag 1004 nachgewiesene Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg weiter auf 264, vor einer Woche lag sie noch bei 188,9.
Die künftig bundesweit besonders wichtige Hospitalisierungsinzidenz wurde mit 5,5 angegeben. Sie zeigt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit Covid-19 ins Krankenhaus gekommen sind. Am Tag zuvor hatte der Wert 6,5 betragen, vor einer Woche 4,5. Regional am höchsten war er am Freitag dem Amt zufolge im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 9,4, gefolgt von Vorpommern-Rügen (8,0) und Mecklenburgische Seenplatte (7,8).
Bund und Länder hatten sich am Donnerstag auf Schwellenwerte für die Hospitalisierungsinzidenz als Maßstab für neue Regeln verständigt. Konkret sollen die Länder bei Überschreiten eines Wertes von 3 flächendeckende Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene (2G) etwa zu Veranstaltungen und der Gastronomie einführen – sofern nicht schon geschehen. Bei Überschreiten eines Werts von 6 sollen sie darüber hinausgehend in bestimmten Einrichtungen auch für Geimpfte und Genesene zusätzlich Testnachweise oder andere Maßnahmen vorschreiben (2G plus).
Spätestens bei Überschreiten des Schwellenwerts von 9 sollen die Länder dann von weitergehenden Beschränkungen Gebrauch machen, zum Beispiel Kontaktbeschränkungen oder Einschränkungen und Verbote von Veranstaltungen. Das Kabinett in Schwerin will die neuen Regelungen am kommenden Dienstag in die Corona-Landesverordnung einarbeiten, wie ein Regierungssprecher sagte.
Die Intensivstationen im Land füllen sich derweil weiter mit schwerkranken Corona-Patienten: Am Freitag waren laut Lagus 10,9 Prozent der Intensivbetten mit ihnen belegt; vor einer Woche waren es noch 6,7 Prozent. Am stärksten ist die Belegung demnach im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit aktuell 17,6 Prozent.
In den Krankenhäusern des Landes wurden laut Lagus zuletzt 271 Corona-Patienten (eine Woche zuvor: 172) behandelt, davon 66 auf der Intensivstation (Vorwoche: 38) Zwei weitere Menschen starben an oder mit dem Coronavirus, so dass die Gesamtzahl der Opfer seit Beginn der Pandemie nunmehr 1294 beträgt.
Auf der landeseigenen Risiko-Karte ist der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte den zweiten Tag in Folge rot eingefärbt, weitere drei Regionen orange (Vorpommern-Rügen, Landkreis Rostock, Ludwigslust-Parchim) und vier gelb (Stadt Rostock, Schwerin, Nordwestmecklenburg, Vorpommern-Greifswald). Bleibt eine Region drei Tage in der roten Zone, tritt unter anderem die 2G-Regel in weiteren Bereichen als bei „Orange“ in Kraft, wie ein Regierungssprecher erklärte. Dazu zählten etwa körpernahe Dienstleistungen mit Ausnahme der Friseure.
Vollständig geimpft sind in Mecklenburg-Vorpommern 66,2 Prozent der Bevölkerung; eine Impfung haben 68,1 Prozent. Die Quote der Auffrischungsimpfungen liegt bei 5,8 Prozent.