Die Bundespolizei hat allein im Oktober 5285 Menschen aufgegriffen, die auf der neuen Fluchtroute über Belarus und Polen unerlaubt nach Deutschland eingereist sind.
Die Zahl nannte die Behörde am Montag in Potsdam. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn bisher 7831 unerlaubte Einreisen über die Route registriert. Rund zwei Drittel entfielen demnach auf den gerade abgelaufenen Monat.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte im Frühjahr als Reaktion auf EU-Sanktionen erklärt, er werde Migranten in Richtung Europäische Union nicht mehr aufhalten. Die EU wirft ihm vor, die Menschen aus Krisengebieten regelrecht einzuschleusen. Polen, Litauen und Lettland verstärken ihre EU-Außengrenze zu Belarus. Trotzdem kommen Tausende durch bis nach Deutschland.
Allein am vergangenen Wochenende wurden laut Bundespolizei auf deutschem Gebiet an der polnischen Grenze 597 unerlaubt Eingereiste mit Bezug zu Belarus festgestellt, vor allem Iraker sowie Syrer, Iraner und Afghanen. Meist seien in den Reisepässen belarussische Visa oder Einreisestempel zu finden gewesen.
Sechs Personen seien positiv auf Covid-19 getestet worden. Gegen 18 festgestellte Schleuser oder Abholer seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.