Beim Umgang mit Wölfen haben sich das Land Mecklenburg-Vorpommern, Umweltverbände, Bauern, Tierhalter und Jäger auf einen neuen Managementplan geeinigt.
Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) unterzeichnete ihn am Montag, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Der Plan soll regeln, nach welchen Prinzipen im Nordosten mit den stark gewachsenen Wolfsbeständen umgegangen wird. Ein „aktives Management“ – also eine jagdliche Bewirtschaftung wie bei anderen Tierarten – sei wegen der strengen EU-Regeln aber noch nicht möglich, hieß es.
Während der Erarbeitung der neuen Regeln hatte Backhaus Hilfen und Entschädigungen für Nutztierhalter wegen der Raubtiere erhöht. Die Richtlinie, die der Schaf- und Ziegenzuchtverband begrüßte, trat am Montag in Kraft. Danach können Tierhalter erstmals Betriebskosten für Herdenschutzhunde und sowie den Auf- und Abbau von Zäunen geltend machen. Zusatzkosten zum Schutz vor Wölfen hatten vor allem Schäfer an den Rand ihrer Existenz gebracht.
Im laufenden Jahr gab es 41 Vorfälle, bei denen in den meisten Fällen Wölfe nachgewiesen werden konnten. Dabei wurden 167 Schafe, Kälber und andere Nutztiere getötet oder verletzt. 2020 waren es mehr als 100 Vorfälle mit 452 getöteten und verletzten Tieren. Im Jahr 2010, als der erste Managementplan in Kraft trat, hatte es keinen solchen Vorfall gegeben. Inzwischen gelten 14 Rudel und sechs Paare und Einzeltiere als heimisch im Nordosten.