Mit dem Abflauen der Corona-Impfzahlen baut Mecklenburg-Vorpommern sein Impfsystem weiter um.
Am Montag stellte das Impfzentrum in Schwerin den Regelbetrieb ein. Es fungiert künftig nur noch als Stützpunkt für mobile Impfteams, die weiterhin offene Impfaktionen veranstalten. Ähnlich verfahren auch die Landkreise. So hatte Nordwestmecklenburg bereits Ende August in Grevesmühlen eines seiner beiden Impfzentren geschlossen und der Kreis Ludwigslust-Parchim das Impfzentrum in Parchim. Bis Ende September soll das Gros der Impfzentren im Land geschlossen sein. Dann sollen nur noch mobile Teams und Hausärzte impfen.
Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) wurden im Nordosten seit Ende Dezember knapp zwei Millionen Impfdosen verabreicht, mehr als die Hälfte von Mitarbeitern der Impfzentren. Doch ging die Inanspruchnahme in den zurückliegenden Wochen drastisch zurück. Während es Mitte Juni wöchentlich etwa 130.000 Impfungen gab, waren es Ende August nur noch wenig mehr als 20.000.
Am Dienstag wird sich das Kabinett in Schwerin erneut mit der Impfstrategie des Landes befassen. Dabei soll es insbesondere auch um die Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus gehen. In einigen Landkreisen wurde damit bereits begonnen. Den Angaben zufolge werden zunächst über 80 Jahre alte Menschen geimpft, bei denen die Impfung schon länger zurückliegt. Bei dieser Altersgruppe sei davon auszugehen, dass das Immungedächtnis nachlasse, hieß es. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sprach sich für eine bundeseinheitliche Empfehlung für Dritt-Impfungen aus, um Klarheit zu schaffen.
Auffrischungsimpfungen würden dazu beitragen, besonders gefährdete Gruppen weiter vor einer Corona-Infektion zu schützen, betonte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Deshalb würden die sogenannten Booster-Impfungen in einem ersten Schritt insbesondere in Alten- und Pflegeheimen durch Ärzte und mobile Impfteams angeboten, kündigte er nach einer Beratung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern an. Doch werde empfohlen, Auffrischungsimpfungen auch für die über 60-Jährigen in Erwägung zu ziehen. Um sicher durch den bevorstehenden Herbst und Winter zu gelangen, sei der weitere Verlauf der Impfkampagne entscheidend. Erstimpfungen blieben besonders im Fokus, um die Impfquote insgesamt zu erhöhen, erklärte Glawe.