Das ist ein echter Paukenschlag. Die Präsidentin der Wismarer Bürgerschaft legt ihr Amt nieder.
„Nach einer schönen und spannenden Zeit verlasse ich Wismar. Ich werde aus einer Fernbeziehung in eine Nahbeziehung mit Standort außerhalb von M-V wechseln und freue mich auf die Entspannung und die neuen Möglichkeiten, die sich dadurch bieten“, teilt Mönch-Kalina in einer Presserklärung mit. So wäre sie in den nächsten Monaten wegen eines Forschungsprojekts und einer Reha-Maßnahme kaum in Wismar, weshalb sie sich entschieden hat, ihr Mandat als Präsidentin der Wismarer Bürgerschaft niederzulegen.
Mönch-Kalina war erst im Juni 2019 in das Amt gewählt worden und sah sich seit dieser Zeit in unruhigem Fahrwasser. Ganz spektakulär war sie gewählt worden, nachdem sie sogar erst als Nachrückerin in die Bürgerschaft eingezogen war. Im ersten Wahlgang hatte der SPD-Landtagsabgeordnete Tilo Gundlack als alleiniger Bewerber nicht die erforderliche Mehrheit für eine zweite Amtszeit als Präsident erhalten. Den zweiten Wahlgang gewann Mönch-Kalina gegen Gundlack mit 19 zu 17 Stimmen.
Da die Abstimmung geheim war, ist letztendlich unklar, wer für Mönch-Kalina stimmte. Doch wird anhand der Sitzverteilung deutlich, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch AfD-Stimmen erhielt. Von den 37 Vertretern in der Bürgerschaft stellt die SPD 10, die Linke 5. CDU, Grüne, Für-Wismar, FDP, Piraten und Freie Wähler kommen zusammen auf 18 Sitze, die AfD hält vier Mandate. Auch einen Sturzversuch als Präsidentin überstand sie schadlos.
„Ich bedanke mich bei meiner Fraktion, die mit viel Verständnis auf diesen Schritt reagiert hat“, lässt die Noch-Präsidentin wissen. Wer die Nachfolge antritt steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, da diese Nachricht auch die Wismarer Bürgerschaft erst vor gut einer Stunde erreicht hat.
