Die Begleitung sterbenskranker Menschen hat in Mecklenburg-Vorpommerns inzwischen eine deutlich höhere Akzeptanz erhalten.
Das erklärte die Hospizbeauftragte des Neubrandenburger Dreikönigsvereins, Regina Prachtl, am Mittwoch. Der Verein zählt zu den wichtigsten sozialen Initiativen im Land, er begleitet Kranke seit 25 Jahren ambulant auf dem letzten Lebensabschnitt und betreibt seit 18 Jahren ein stationäres Hospiz. „Wir sorgen dafür, dass die Betroffenen nicht allein sein müssen“, sagte Prachtl.
Für die große Unterstützung auch in Corona-Zeiten plant der Verein erstmals eine „Dankeschön-Veranstaltung“, bei der Ende Oktober der Autor und christliche Philosoph Anselm Grün in Neubrandenburg erwartet wird. „Als wir starteten, war das Thema Sterbebegleitung noch mit vielen Ängsten und Ablehnung besetzt“, so Prachtl. Das habe sich geändert. In 25 Jahren Hospizarbeit hat der Verein bisher etwa 3000 kranke Menschen begleitet und leistet zudem Trauerarbeit für Angehörige.
Die Arbeit im Hospiz war Experten zufolge Vorbild für viele weitere Initiativen, die nun solche Einrichtungen in kleineren Orten betreiben, damit Angehörige kürzere Wege haben. Der Dreikönigsverein vergibt außerdem den ältesten Sozialpreis Mecklenburg-Vorpommerns und organisiert Jugendreisen nach Israel.
Das Geld kommt meist beim jährlichen Dreikönigstreffen zusammen, dass aber 2021 wegen Corona erstmals ausfallen musste. Trotzdem hatte der Verein mit 75.000 Euro eine der höchsten Spenden seiner Geschichte erhalten. Dafür sei die Vortragsveranstaltung mit Anselm Grün geplant, sagte der Vereinsvorsitzende und Ex-Landtagspräsident Rainer Prachtl.
Das Treffen am Dreikönigstag soll es 2022 wieder geben, Festredner soll der Publizist Peter Hahne sein. Vorher kamen als Festredner schon Kardinal Reinhard Marx, Michail Gorbatschow, Angela Merkel, Roman Herzog, Wolfgang Schäuble, Wolfgang Thierse und Joachim Gauck, bevor er Bundespräsident wurde.