Der Vorstoss der FDP/CDU-Bürgerschaftsfraktion über eine Diskussion zur Änderung des Names „Kurt-Bürger Stadion“ in Wismar löst in den sozialen Netzwerken ein heftiges Echo aus.
Hierzu haben sich bereits am Montag die Fraktionsvorsitzenden Tom Brüggert (CDU) und René Domke (FDP) geäußert. Eine „ergebnisoffene Diskussion“ wollen die Fraktionen anstoßen. Doch genau diese Idee kommt bei den Bürgern gar nicht gut an. „Haltet ihr das etwa für wichtig“, oder auch „Nichts zu tun die Burschen“. Und es wird noch deutlicher, wie Paul schreibt: „Mein Opa hat das KBS mit aufgebaut ….Mauer um Mauer, Stein um Stein!! Der Name ist kult , Tradition und der wahre Name . Lass den Namen nicht vergessen und entfernen.“
Der CDU-Fraktionsvorsitzende, Tom Brüggert selbst, beteiligt sich ebenfalls an den regen Diskussionen im Netz. So etwa kommt er mit einem weiteren Argument daher: “ Es gibt durchaus Interesse von einigen potenziellen Sponsoren. Das zusätzliche Geld könnte unseren Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen, daher einfach eine Idee.“ In der offiziellen Pressemitteilung war davon allerdings nichts aufgeführt.
Und auch der 2. Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Toni Brüggert hat sich inzwischen in die Diskussion eingeschaltet, und kommt zu dem Ergebnis, dass die eigentliche Idee medial unzureichend dargestellt worden sei. „Es geht um eventuell zusätzliches Generieren von Geldern, die im besten Falle den Kindern und Jugendlichen unserer Stadt zur Verfügung gestellt werden“, gibt auch er zu Bedenken. Doch auch hier bleibt die Frage ungeklärt, warum die Fraktionen das nicht vorher kommuniziert haben.
Doch das scheint nicht mehr wichtig, denn schon jetzt lässt sich feststellen – nun haben die „Antragsteller“ ihre Diskussion – dass jede weitere Debatte unnötig erscheint, da sich die Mehrheit bereits für den Fortbestand des Namens „Kurt-Bürger Stadion“ ausgesprochen haben.
Zum besseren Verständnis veröffentlichen wir nun auch die Original-Pressemitteilung, zum besseren Verständnis.
Pressemeldung: Zum Antrag der Fraktionen Liberale Liste – FDP und CDU über den Namen des Kurt-Bürger-Stadions äußern sich die Fraktionsvorsitzenden Tom Brüggert und René Domke:
„Mit einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen Liberale Liste-FDP und CDU wollen diese eine ergebnisoffene Diskussion anregen. Das 1950 bis 1952 errichtete Stadion an der Bürgermeister-Haupt-Straße wurde seinerzeit nach Kurt Bürger benannt, dem ersten Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg in der damaligen DDR, noch bevor die Bezirke geschaffen wurden. Kurt Bürger war Funktionär der KPD und später der SED. Einen direkten Bezug zur Hansestadt Wismar oder dem Stadion gibt es nicht. Es gibt auch keine Hinweise auf den Namensgeber im oder am Stadion. Nicht repräsentative Befragungen von Bürgerinnen und Bürgern haben ergeben, dass diese weit überwiegend gar nicht wissen, wer Kurt Bürger war.
Es geht nicht darum, Kurt Bürger in irgendeiner Form zu diskreditieren. Es ist zu wenig über ihn öffentlich bekannt, als dass man sich darüber überhaupt ein Urteil erlauben könnte.
Den antragstellenden Fraktionen ist bewusst, dass ein tradierter Name auch bedeutsam ist und nicht leichtfertig geändert werden sollte. Genau deswegen schlagen FDP und CDU auch nicht einfach einen neuen Namen vor, sondern wollen, dass sich ein Gremium damit befasst, ob eine Umbenennung sinnvoll sein könnte und wenn ja, welcher Name identitätsstiftender sein könnte. Dabei sollen Politik, Bürgerinnen und Bürger und Sportvereine einbezogen werden.
Vorstellbar wäre eine Bezeichnung, wie bei anderen Stadien auch, nach dem Hauptnutzer des Stadions, eine Aufnahme des Hauptsponsors in die Namensgebung, eine Bezeichnung mit direktem Bezug zur Hansestadt Wismar oder deren Geschichte.“
Auch das fraktionslose Bürgerschaftsmitglied Torsten Born unterstützt den Antrag der beiden Fraktionen.
