Die Personalausstattung der Kitas in Mecklenburg-Vorpommern hat sich einer Studie zufolge in den vergangenen sieben Jahren deutlich verbessert. Rechnerisch sei heute eine Vollzeitkraft für 12,9 statt 14,9 ganztagsbetreute Kinder zuständig, stellt die Bertelsmann-Stiftung in ihrem neuen „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ fest, der am Dienstag veröffentlicht worden ist.
Am Stichtag 1. März 2020 besuchten demnach 96 Prozent der Kinder in MV Kitas mit einer Personalausstattung, die von Wissenschaftlern als nicht kindgerecht angesehen wird. Das verschlechtere die Bildungschancen, hieß es. In westdeutschen Bundesländern seien nur 68 Prozent der Kinder in einer Kita mit zu wenig Personal für eine gute Förderung.
Lobend erwähnt die Studie, dass überdurchschnittlich viele Kinder in MV eine Kita oder Tagesmutter besuchen, zum Beispiel fast 58 Prozent der unter Dreijährigen. Im Westen seien es nur 31 Prozent. Von den Drei- bis Sechsjährigen besuchen im Nordosten fast alle eine Kita.
Im erstmals von der Bertelsmann Stiftung veröffentlichten „Fachkräfte-Radar für KiTa und Grundschule“ errechnet die Stiftung, dass bis 2030 mit den bestehenden Ausbildungskapazitäten in Mecklenburg-Vorpommern 7000 Personen in den Beruf eintreten werden. Damit in allen Kitas bis zum Ende des Jahrzehnts eine kindgerechte Personalausstattung nach wissenschaftlichen Empfehlungen zur Verfügung steht, würden jedoch rund 5000 Erzieherinnen und Erzieher zusätzlich benötigt.
Zum Erreichen des heutigen Westniveaus sind demnach 2000 zusätzliche Fachkräfte nötig. „Gelingt es, diese Zahl an Fachkräften zusätzlich zu gewinnen, ließe sich die Anzahl der betreuten Kinder pro Fachkraft je nach Gruppentyp um 34 bis 45 Prozent reduzieren.“ In Krippengruppen wäre dann der Studie zufolge eine Fachkraft rechnerisch anstatt für 5,9 Kinder nur noch für 3,5 Kinder verantwortlich.