Zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung von Corona-Patienten haben Bund und Land den Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern Millionen-Zuschüsse gewährt. Wie Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Rudolph am Samstag anlässlich eines Mediziner-Kongresses in Rostock mitteilte, flossen allein aus dem „MV-Schutzfonds“ 31,5 Millionen Euro an die Krankenhäuser im Nordosten.
Mit dem Geld seien finanzielle Extralasten der Pandemie ausgeglichen worden. Dazu gehörten die Anschaffung zusätzlicher Beatmungsgeräte, der Kauf von Schutzausrüstung sowie die Vorbereitung von Rehakliniken auf die Aufnahme von Covid-19-Patienten, sagte Rudolph. So habe das Land Ausgleichszahlungen von je 50 Euro pro Tag für freigehaltene Betten in fünf als Entlastungskrankenhäuser benannten Reha-Klinken gezahlt. Wie viele Betten dort auch genutzt wurden, sagte Rudolph nicht.
Mit der seit dem Frühjahr rückläufigen Zahl von Corona-Kranken in den Kliniken hätten dort auch die zwischenzeitlich reduzierten planbaren Operationen wieder hochgefahren werden können. Für Erlösausfälle aufgrund von zuvor ausgesetzten Eingriffen habe es aus dem Gesundheitsfonds des Bundes Ausgleichszahlungen an die Kliniken in Höhe von 185 Millionen Euro gegeben. Die Schaffung zusätzlicher intensivmedizinischer Behandlungskapazitäten sei vom Bund mit 14 Millionen unterstützt worden, sagte Rudolph.
Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales steigt die Zahl der in Kliniken behandelten Covid-19-Patienten im Nordosten derzeit wieder an, ist mit etwa 20 aber vergleichsweise gering. Auf einer Intensivstation wurden zuletzt noch zwei davon behandelt.
Der Bundesrechnungshof hatte nach Untersuchungen zur Förderung der Intensiv-Betten durch den Bund beanstandet, dass es keine Angaben zur Zahl tatsächlich aufgestellter und zusätzlich angeschaffter Betten gebe. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft wies Vorwürfe zurück, die Kliniken hätten aus finanziellen Gründen bei Angaben zu Betten für Covid-19-Behandlungen geschummelt. Die Gesellschaft reagierte damit auf Spekulationen, die Kliniken hätten mit Manipulationen Pauschalzahlungen für frei gehaltene Betten bekommen wollen.