Donnerstag, 14.November 2024 | 23:01

Erinnern an Opfer des Mauerbaus in Schwerin

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Politiker mehrerer Parteien in Mecklenburg-Vorpommern haben am Donnerstag an den Bau der Berliner Mauer vor 60 Jahren erinnert.

„Die Mauer war Unrecht aus Stein. Sie war kein Schutzwall gegen den Faschismus, und sie war auch nicht ein notwendiges Übel, um die Massenflucht aus der DDR einzudämmen. Hier gibt es nichts zu beschönigen und auch nichts zu relativieren“, erklärte CDU-Landeschef Michael Sack. Der Mauerbau sei die politische Bankrotterklärung der DDR-Führung gewesen, mit der die SED letztlich auch den Grundstein für ihren Untergang gesetzt habe.

Harald Terpe von den Grünen nahm den Jahrestag zum Anlass für einen Appell, sich für ein friedliches Miteinander weltweit stark zu machen. „Nie wieder darf eine Mauer unser Land teilen, nie wieder sollten Ideologien Familien auseinanderreißen – nicht in Deutschland, nicht in Europa und nicht in der Welt“, mahnte der Grünen-Spitzenkandidat zur Landtagswahl.

„Wer Mauern baut, erzeugt bei den Menschen Misstrauen, Angst und Hass. Es steht keinem Staat zu, zu bestimmen, wo Frauen, Männer und Familien leben und glücklich sein wollen“, erklärte die Chefin der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg. Jedes System, das Mauern errichte, sei zum Scheitern verurteilt, und es sei durch nichts zu rechtfertigen, dass Menschen getötet wurden. Oldenburg betonte, dass sich die Linke, die noch viele ehemalige SED-Mitglieder in ihren Reihen hat, seit über 30 Jahren ihrer Verantwortung stelle und dies auch weiter tue.

Für Freitag ist im Schweriner Schloss eine gemeinsame Gedenkveranstaltung von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zum 60. Jahrestag des Mauerbaus geplant. Am Dokumentationszentrum für das DDR-Unrecht in Schwerin sollen im Gedenken an die Opfer Blumen niedergelegt werden. Innenminister Torsten Renz (CDU) ordnete für Dienstgebäude von Landesbehörden und Gemeinden Beflaggung auf halbmast an. „Auch über 30 Jahre nach dem Fall der Mauer ist es wichtig, die damaligen Ereignisse und ihre unmenschlichen Auswirkungen im Gedächtnis zu behalten“, betonte Renz.

In Berlin starben nach dem am 13. August 1961 begonnenen Mauerbau nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens 140 Menschen durch das DDR-Grenzregime. Weitere Opfer gab es bei Fluchtversuchen über die Ostsee oder an der 1400 Kilometer langen innerdeutschen Grenze. Die Bundesregierung geht von mindestens 260 Todesopfern aus.

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