Die Linke fordert eine bedarfsgerechte Unterstützung von Hartz IV-Beziehern bei ihren Wohnkosten.
Im Jahr 2020 hätten die Betroffenen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 6,26 Millionen Euro weniger erhalten als die tatsächlichen Kosten für Unterkunft und Heizung ausmachten. Das teilte die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Eva-Maria Kröger, am Montag unter Berufung auf die Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag mit. Pro Haushalt hätten so im Durchschnitt etwa 74 Euro im Monat draufgezahlt werden müssen.
„Damit wird die ohnehin nicht ausreichende Grundsicherung noch einmal drastisch gekürzt, und das Existenzminimum deutlich unterschritten“, beklagte Kröger. Nach ihren Angaben mussten von insgesamt 65.382 Bedarfsgemeinschaften in Mecklenburg-Vorpommern, die zur Miete wohnen, 7065 und damit fast elf Prozent mehr für Wohnkosten ausgeben als vom Jobcenter anerkannt wurden. In Rostock habe die Differenz durchschnittlich bei 100 Euro im Monat gelegen.
Die Anpassung der Zuwendungs-Richtlinien komme nicht hinter der realen Steigerung der Wohnkosten hinterher und preiswerter Wohnraum werde immer knapper. „Umziehen und Verdrängen aus dem Wohnviertel oder der Stadt ist keine Alternative und verschärft soziale Probleme weiter“, warnte Kröger und forderte die vollständige Übernahme der tatsächlichen Wohnkosten.