Montag, 25.November 2024 | 13:22

Wenig Interesse für Corona-Schutzimpfungen an Schulen in MV

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Das Angebot zu Corona-Schutzimpfungen an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern trifft offenbar auf ein nur verhaltenes Interesse.

In der ersten Woche nach Schulbeginn hätten in einer landesweiten Befragung rund 1800 Schülerinnen und Schüler im Alter ab 16 Jahren ihre Bereitschaft erklärt, sich impfen zu lassen. Das seien 6 Prozent dieser Altersgruppe, teilte das Bildungsministerium auf Anfrage mit. Für die Impfung minderjähriger Schüler an den Schulen, die in Kürze starten soll, sei aber in jedem Falle eine Bescheinigung der Eltern erforderlich.

Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) hatte zu Schuljahresbeginn Impfaktionen an den Schulen angekündigt, offenbar aber mit einer größeren Resonanz gerechnet. Nach ihren Angaben sollten landesweit bis zu 50 mobile Teams zum Einsatz kommen. Nach Einschätzung des Ministeriums deutet das Ergebnis der Abfrage vor allem darauf hin, dass bei vielen Jugendlichen und deren Eltern derzeit noch Verunsicherung vorherrsche.

Trotz Drängens aus der Politik hat die Ständige Impfkommission (Stiko) bislang noch keine ausdrückliche Empfehlung für das Impfen von Minderjährigen gegeben. Diese gilt nur für Kinder und Jugendliche mit Gesundheitsrisiken. Doch können sich auch andere 12- bis 17-Jährige nach ärztlicher Beratung und mit Zustimmung der Eltern in Impfzentren oder Arztpraxen impfen lassen, da etwa für den Impfstoff von Biontech/Pfizer eine EU-weite Zulassung für Menschen ab 12 Jahren besteht.

Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) haben bislang knapp 14 Prozent der 12- bis 17-Jährigen im Nordosten mindestens eine Impfung erhalten, 7,5 Prozent auch die für den vollständigen Schutz erforderliche zweite.

Das Bildungsministerium erwartet nach eigenen Angaben eine deutlich höhere Impfbereitschaft in dieser Altersgruppe für den Fall, dass die Stiko eine allgemeine Impfempfehlung auch für sie ausspricht. Dann sollen die Impfangebote an Schulen auch auf 12- bis 15-Jährige ausgedehnt werden, hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Schwerin angekündigt. Für die Landesregierung blieben die Empfehlungen der Stiko maßgebend.

Schwesig und Martin appellierten an noch nicht geimpfte Eltern, sich immunisieren zu lassen und damit das Risiko von Ansteckungen innerhalb der Familie zu verringern. „Jeder Geimpfte hilft uns, Schulschließungen zu verhindern und damit den Präsenzunterricht zu sichern“, hatte Martin betont. Im vorigen Schuljahr hatten wegen der hohen Infektionszahlen Schulen monatelang geschlossen und der Lehrstoff konnte nur via Internet vermittelt werden. Aktuell steigen auch in Mecklenburg-Vorpommern die Infektionszahlen wieder deutlich an.

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