Mit dem Elektromusik-Festival Airbeat One im September in Neustadt-Glewe ist ein weiteres Musik-Großevent aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt worden.
Das Pangea-Festival vom 19. bis 22. August in Pütnitz (Landkreis Vorpommern-Rügen) hofft hingegen noch, und das Gesundheitsamt ist optimistisch, dass das Festival mit bis zu 15.000 Besuchern vom 19. bis 22. August stattfinden kann.
Für das Immergut-Festival mit bis zu 3000 Partygästen Ende August in Neustrelitz wird die Entscheidung Mitte August erwartet, wie eine Sprecherin sagte. Das Fusion-Festival in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) war bereits im Mai abgesagt worden. Die Veranstalter planen jedoch laut Internetseite alternativ drei Events im August und September mit jeweils bis zu 10.000 Besuchern.
Ein Airbeat-One-Sprecher sagte am Mittwoch zur erneuten Absage des größten Festivals für Elektromusik im Norden nach 2020, dass die Behörden aufgrund der steigenden Infektionszahlen mit der Delta-Variante lediglich eine widerrufbare Genehmigung erteilen wollten – abhängig von der zum Zeitpunkt des Festivals im September herrschenden Inzidenz. „Das Risiko, durch die widerrufliche Genehmigung in letzter Sekunde das Festival doch absagen zu müssen, können wir einfach nicht eingehen.“ Zuvor hatte die „Schweriner Volkszeitung“ über die Absage berichtet.
Das Festival sollte vom 8. bis 12. September stattfinden. Das Gesundheitsamt des Landkreises Ludwigslust-Parchim hatte – bei beherrschbarer Infektionslage – bis zu 15.000 Besucher zeitgleich auf dem Gelände des Flugplatzes Neustadt-Glewe zugelassen. Im Jahr 2019 waren gleichzeitig 60.000 Personen auf dem Gelände – an allen Tagen zusammen rund 180.000, wie der Sprecher sagte. Schon im vergangenen Jahr fiel das Festival wegen der Corona-Pandemie aus. Das nächste Airbeat One ist nun für den 6. bis 10. Juli 2022 geplant.
Für das Pangea-Festival soll die finale Entscheidung an diesem Freitag fallen, wie der Leiter des Fachdienstes Gesundheit des Landkreises Vorpommern-Rügen, Jörg Heusler, sagte. Ist mehr als die Hälfte der Teilnehmer geimpft oder genesen – und danach sehe es bislang aus – könne das Festival stattfinden, wenn die bundesweite Inzidenz am Freitag unter 50 liege. Ist der Anteil der Geimpften und Genesenen kleiner als 50 Prozent, liege die Grenze bei einer Inzidenz von 35.
Wer ein Ticket für das Pangea kauft und nicht geimpft oder genesen ist, muss ein sogenanntes PCR-Ticket buchen und am Einlass dann einen gültigen, negativen PCR-Test vorlegen. Während des Festivals vom 19. bis 22. August sollen zudem PCR-Pooltests auf dem Gelände stattfinden, erklärte Heusler. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Festival stattfinden kann. Es handele sich um ein Modellprojekt und soll auch wissenschaftlich ausgewertet werden. Die Teilnehmer seien gebeten, sich zu melden, sollten sie binnen zwei Wochen nach dem Festival positiv auf das Coronavirus getestet werden.
Das Immergut-Festival soll vom 26. bis 28. August in Neustrelitz mit bis zu 3000 Teilnehmern stattfinden. Ob dies möglich sein wird, hänge auch von der neuen Corona-Landesverordnung ab, die für Mitte August erwartet werde, sagte Sprecherin Stefanie Rogoll. „Wir sitzen auf heißen Kohlen.“ Von jedem Teilnehmer – egal ob geimpft und genesen oder nicht – werde ein negativer Schnelltest verlangt. Wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, was bei einem Festival schnell passieren könne, gelte Maskenpflicht. Ausverkauft ist Immergut nach Worten von Rogoll noch nicht, es seien noch einige hundert Tickets verfügbar. Sollte das Festival in letzter Minute noch abgesagt werden müssen, gebe es das Geld zurück oder das Ticket werde ins nächste Jahr mitgenommen.