Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) hat sich besorgt über die zunehmende Zahl von Kündigungen für schwerbehinderte Menschen geäußert.
So seien im ersten Halbjahr für 328 Beschäftigte mit einer Schwerbehinderung beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) Anträge auf Zustimmung zur Kündigung eingegangen. Damit hat sich die Zahl dieser Anträge gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um fast die Hälfte erhöht. „Ich bitte alle Arbeitgeber mit Nachdruck darum, in Zusammenarbeit mit dem Lagus alle Unterstützungsmöglichkeiten auszuschöpfen, um die Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen zu erhalten“, appellierte Drese.
Es gebe viele Fördermöglichkeiten. Ein wichtiger Baustein zum Erhalt der Arbeitsplätze könne die begleitende Hilfe sein. Diese umfasse sowohl finanzielle Leistungen für Arbeitgeber und Betroffene als auch fachliche Beratung sowie psychosoziale Betreuung. Die behinderungsgerechte Einrichtung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen werde ebenfalls staatlich gefördert.
Nach den Worten Dreses ist Teilhabe am Arbeitsleben ein entscheidender Faktor für gesellschaftliche Integration. Von den 3200 Betrieben im Land mit mehr als 20 Mitarbeitern, die gesetzlich zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen verpflichtet sind, zahle etwa die Hälfte als Ersatz eine Ausgleichsabgabe. Nach Angaben der Ministerin leben mehr als 220.000 schwerbehinderte Menschen in Mecklenburg-Vorpommern.