Donnerstag, 24.Oktober 2024 | 07:27

Keine Corona-Intensivpatienten: Diskussion über Konsequenzen

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In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Corona-Intensivpatienten seit Anfang der Woche auf null gesunken, die der Klinikpatienten mit dem Virus auf drei.

Über die Konsequenzen gibt es nun Diskussionen. Die Kontaktbeschränkungen sollten aufrechterhalten bleiben, sagte der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Grund dafür sei die sogenannte Delta-Variante des Sars-CoV-2-Virus, die in Deutschland bereits zu 90 Prozent verbreitet sei.

Der Vorsitzende des Hausärzteverbands MV, Stefan Zutz, sprach sich dagegen für ein dynamisches System bei der Anpassung der Anti-Corona-Maßnahmen aus. Grundlage sei der politische Ausgangspunkt zu Beginn der Pandemie, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet werden dürfe. Zutz vermutete, dass die Politik Angst davor habe, Lockerungen möglicherweise wieder rückgängig machen zu müssen. „Ich glaube, dass das Verständnis bei der Bevölkerung größer ist. Wenn die Inzidenz unten ist, wird gelockert. Wenn sie steigt und einen gewissen Wert überschreitet, wird verschärft.“

Die Sieben-Tage-Inzidenz war am Dienstag im Vergleich zum Vortag um 0,7 auf nunmehr 3,0 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gesunken. Acht neue Infektionen wurden gemeldet. Bei 89 Menschen gibt es bekannte Corona-Infektionen.

Steigerungspotenzial sieht Zutz bei der Impfkampagne. Bei der Aufklärung von skeptischen Patienten könnten die Hausärzte hilfreich sein. Allerdings würden die Beratungen immer aufwendiger, doch das werde nicht entsprechend honoriert.

Für Reisinger führen die Erfahrungen, die in Großbritannien mit der Delta-Variante gemacht werden, zu der Annahme, dass in Deutschland und verzögert in Mecklenburg-Vorpommern die Fallzahlen weiter steigen werden. „Wir haben jetzt so wenige Fälle, weil wir in der dritten Welle den Lockdown hatten und die Über-60-Jährigen zum Großteil geimpft sind.“ Auch viele der Jüngeren seien geimpft.

„Wir sind jetzt in einer Phase, in der die Entwicklung nicht klar absehbar ist. Es ist Vorsicht geboten“, betonte der Mediziner. Es bestehe die Gefahr, dass beim weitgehenden Verzicht auf Abstandsregeln und das Maskentragen die Zahl der Infizierten so wie in Großbritannien stark ansteige.

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