Die Arbeit auf Baustellen bleibt gefährlich. Fast jeder vierte Arbeitsunfall mit schwerwiegenden Folgen im ersten Halbjahr 2021 im Mecklenburg-Vorpommern ereignete sich auf dem Bau, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. So seien bei der Demontage einer Stahlträgerkonstruktion an einer neu errichteten Straßenbrücke gleich vier Beschäftigte verletzt worden, zwei davon hätten schwerste Verletzungen davongetragen.
Bis Anfang Juli wurden der Behörde ihren Angaben nach 34 besonders schwere und 3 tödliche Arbeitsunfälle gemeldet worden. Dazu kam ein schwerer Wegeunfall sowie ein tödlich verunglückter Selbstständiger. Jeweils acht dieser Unfälle passierten im Baugewerbe und im verarbeitenden Gewerbe, sechs im Dienstleistungsbereich und drei in Forst- und Landwirtschaft.
Ähnliche Relationen hatte es auch 2020 gegeben, als dem Landesamt insgesamt 83 schweren Arbeitsunfälle gemeldet worden waren, 10 mehr als im Jahr davor. Als schwere Arbeitsunfälle gelten Zwischenfälle, die eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen nach sich ziehen. In solchen Fällen sind Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, das Amt und den für das Unternehmen zuständigen Unfallversicherungsträger zu informieren.
Im Jahr 2020 kamen nach Angaben der Behörde sieben Beschäftigte bei Arbeitsunfällen ums Leben, sechs starben auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Nachhauseweg. Außerdem erlitten fünf selbstständig Tätige tödliche Arbeitsunfälle. Die meisten Toten gab es demnach mit fünf auf dem Bau und jeweils drei im verarbeitenden Gewerbe und im Bereich der Dienstleistungen.