Weil aufgrund schwieriger Verhandlungen zunächst kein neuer Tarifabschluss im Groß- und Außenhandels absehbar ist, hat die Supermarktkette Edeka Nord zum 1. Juli freiwillig die Gehälter für ihre Mitarbeiter erhöht. Sie sollen zwei Prozent mehr Lohn bekommen, wie Edeka Nord am Freitag in Neumünster mitteilte. Zudem sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Großhandlung sowie der Produktion eine erneute Corona-Prämie in Höhe von maximal 300 Euro erhalten, Auszubildende bekommen 150 Euro.
„Dies ist auch Ausdruck unserer Wertschätzung für die geleistete Arbeit aller Beschäftigten. Unsere Mitarbeiter:innen leisten nicht nur während der Pandemie Großartiges“, sagte Stefan Giese, Geschäftsführer Edeka Nord, laut Mitteilung dazu. Die Arbeitgeberseite hatte am Mittwoch zu dem Schritt geraten, weil die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi festgefahren sein sollen.
Der AGA Unternehmensverband verhandelt nach eigenen Angaben für rund 27.000 Unternehmen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern sowie für Hamburg. Betroffen seien rund 252.000 Beschäftigte. Im August soll weiterverhandelt werden.
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten des Groß- und Außenhandels eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 155 Euro, mindestens aber um sechs Prozent. Die Ausbildungsvergütung soll um 70 Euro pro Jahr steigen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Der Unternehmensverband AGA bot bislang bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Tariferhöhung mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Prozent an.