Sonntag, 22.September 2024 | 23:25

Von der Mama getrennt! Forscher in Warnemünde ziehen Robbenbaby auf

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Im Robbenforschungszentrum in Warnemünde wird seit Mittwoch ein etwa eine Woche altes Robbenbaby aufgezogen.

Wie der Wissenschaftler Lars Miersch berichtete, war das schwache und hilflose Tier am Strand von Markgrafenheide von Spaziergängern gefunden worden. Von der Mutter sei nichts zu sehen gewesen, darum sei das Zentrum verständigt worden. Auch wenn die Aufzucht von Jungtieren nicht zu den Aufgaben des Forschungszentrums gehöre, hätten sich die Mitarbeiter dazu entschlossen.

Das namenlose, gerade mal neun Kilo schwere Tier werde nun zunächst mit einem Fischbrei aufgezogen, bis es dann in einigen Wochen mit rund 30 Kilogramm in die Freiheit entlassen werde. “Dann muss es sehen, dass es klarkommt”, sagte Miersch. Allerdings finde in der Natur die Trennung der jungen Robben von den Müttern sehr früh statt.

Das Robbenzentrum wird sich auch künftig um verletzte Robben kümmern können. Mit Unterstützung der Landes entsteht eine medizinische Versorgungsstation, wie Umweltminister Till Backhaus (SPD) sagte. “Sollte eine Robbe am Strand entdeckt werden, steht eine neue Lösung zur Verfügung”, sagte er.

Nun könnten die Robben getrennt von den Tieren auf der Forschungsstation versorgt werden. Laut Miersch gibt es ein Schwimmfloß mit einem etwa 50 Quadratmeter großen Wasserbereich, der mit einem bis in zwei Meter Tiefe gehenden Netz von der Ostsee abgegrenzt ist. Dazu gehöre ein 70 Quadratmeter großer Ponton, auf dem die Tiere geschützt liegen könnten. Zwei Tiere könnten gleichzeitig versorgt werden.

Die Robbenpopulation in der Ostsee sei in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, deshalb komme es immer häufiger zu Begegnungen von Mensch und Robbe am Strand, sagte Miersch. Wenn Spaziergänger ein junges Tier finden, sollten sie großen Abstand halten und vor allem Hunde fernhalten, damit die Muttertiere zu ihren Jungen könnten. Üblicherweise würden vom Stralsunder Meeresmuseum verständigte freiwillige Helfer den Strand absperren. Nur wenn endgültig gesichert ist, dass für das Robbenjunge keine andere Rettung mehr möglich ist, greife das Forschungszentrum ein.

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