Nach mehr als einem halben Jahr coronabedingter Zwangspause öffnen am Donnerstag auch in Mecklenburg-Vorpommern wieder die Kinos. In Schwerin wirbt das Capitol mit dem Slogan „Endlich wieder großes Kino“ und reduzierten Wiedereinstiegspreisen um die Gunst des entwöhnten Publikums. „Endlich Kino“ heißt es auf den Internetseiten des Rostocker Capitols und des Kinos in Neubrandenburg.
Die Verbände der Filmwirtschaft hatten sich auf den 1. Juli als bundesweit einheitlichen Starttermin geeinigt, damit sich die Häuser auf den Neustart vorbereiten und Filme beworben werden konnten. Einige wenige Programmkinos hatten bereits früher geöffnet.
Kurz vor der Wiederöffnung der Kinos hatte Mecklenburg-Vorpommern die zuvor für Veranstaltungsgäste geltende Testpflicht gelockert. Für Kinobesucher gilt diese Pflicht nicht mehr. Doch müssen weiterhin der Mindestabstand zwischen Angehörigen verschiedener Haushalte von 1,5 Metern eingehalten und auf den Wegen durch die Kinos Masken getragen werden.
In den Häusern großer Kinoketten wie Cinemaxx und Cinestar erwartet die Besucher ein vielgestaltiges Programmangebot. Es reicht von Familienfilmen wie dem Animationsfilm „Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker“ oder der Neuverfilmung der Komödie um den Hexenmeister „Catweazle“ bis hin zum 3D-Actionfilm „Godzila vs. Kong“. Auch zahlreiche Oscar- und Berlinale-Gewinner kommen nun in die Kinos, darunter „Nomadland“, das mehrfach preisgekrönte Drama um eine Frau, die nach dem Wirtschaftseinbruch in den 1960er-Jahren alles verliert und fortan in Auto leben muss.
Branchenvertreter gehen davon aus, dass bei einer 50-prozentigen Auslastung der Säle kaum Gewinne zu machen sind, hoffen aber auf weitere Lockerungen und wachsenden Zulauf. Dabei wird sich zeigen, welchen Einfluss das während der Corona-Krise verstärkt genutzte Heimkino auf das Verbraucherverhalten hat. Experten befürchten, dass die Kinos einen Teil der Gäste während der coronabedingten Schließungen unwiederbringlich an Netflix & Co. verloren haben.