Donnerstag, 28.November 2024 | 00:44

Mehr Arbeit und mehr Geld für Landesgesundheitsamt

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Die Corona-Pandemie hat dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock im Jahr 2020 eine Vielzahl zusätzlicher Aufgaben beschert und dessen Budget spürbar wachsen lassen.

Wie Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Dienstag bei der Vorstellung des Jahresberichts sagte, setzte das Landesamt fast 830 Millionen Euro für soziale und gesundheitliche Belange der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ein. „Das sind 220 Millionen Euro und damit über 25 Prozent mehr als im Jahr 2019“, sagte Drese.

Allein aus dem MV-Sozialfonds seien rund 20 Millionen Euro für Vereine, Organisationen, Beratungsstellen und soziale Einrichtungen bewilligt worden. Damit hätten etwa Frauenhäuser auch in der Pandemie ihren Auftrag erfüllen und Jugendherbergen oder Familienferienstätten überleben können. „Das Lagus hat einen großen Beitrag dazu geleistet, die Folgen der Coronavirus-Pandemie für die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land zu meistern und die Not zu lindern“, sagte Drese. Für das Krisenmanagement der Regierung sei es von Vorteil, „auf eine so gut aufgestellte Fachbehörde zurückgreifen zu können“, betonte sie.

Laut Drese gingen bei dem Amt im Vorjahr etwa 8600 Anträge auf Quarantäne-Entschädigung für Betriebe und Eltern ein. Der Trend habe sich mit bislang 17.600 solcher Anträge im Jahr 2021 nochmals massiv verstärkt. Nach Angaben von Lagus-Direktor Heiko Will sind in den zurückliegenden Jahren jeweils etwa 10 solcher Anträge gestellt worden. Die Leistung wird unter anderem für Arbeitnehmer gezahlt, die als direkte Corona-Kontaktpersonen nicht zur Arbeit konnten oder ihre Kinder wegen geschlossener Kitas zu Hause betreuen mussten.

Auf den drastischen Anstieg habe das Landesamt mit zusätzlichem Personal reagiert, vor allem durch Abordnungen aus anderen Bereichen der Verwaltung. Doch räumte Will ein, dass es dennoch zu längeren Bearbeitungszeiten komme. Das Impfmanagement nahm Will gegen Kritik in Schutz. Im Vergleich zu anderen Bundesländern hätten die Impfzentren rasch und effektiv ihre Arbeit aufgenommen. Wartezeiten seien insbesondere durch den Mangel an Impfstoff und kurzfristige Änderungen bei der Impfreihenfolge durch den Bund zustandegekommen.

Drese verwies darauf, dass das Landesamt seit dem 1. April 2020 täglich und öffentlich zugänglich über das Infektionsgeschehen in Mecklenburg-Vorpommern informiere. In den Laboren des Lagus seien nicht nur 17.000 Corona-Tests – vor allem von Altenheim-Bewohnern- untersucht worden, sondern auch 23.500 Proben auf anderweitige Erkrankungen. Dabei zeigte sich, dass sich andere Infektionskrankheiten – vermutlich durch die bessere Hygiene – weniger stark verbreiteten als in den Jahren zuvor. So wurden mit knapp 3700 Grippe-Erkrankungen nur halb so viele registriert wie 2019. Die Zahl schwerer Magen-Darm-Infektionen etwa durch Noroviren sank auf 1100 und damit ein Drittel der Vorjahreswerte.

Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, gab es im Vorjahr von Behördenmitarbeitern rund 600 anlassbezogene Arbeitsschutzkontrollen und fast 1400 risikoorientierte Besichtigungen in Betrieben. Ziel sei es, jährlich etwa 3000 der landesweit 64.000 Betriebsstätten zu kontrollieren, sagte Will. Das wegen der Corona-Pandemie zeitweilig verhängte Dienstreiseverbot habe die Kontrolltätigkeit allerdings erschwert. Mit landesweit 83 schweren Arbeitsunfällen wurden 10 mehr registriert als 2019. Sieben Angestellte und fünf Selbstständige verunglückten tödlich. Die meisten dieser Unfälle ereigneten sich auf Baustellen.

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