Angesichts mehrerer aktueller Fälle warnt die Polizei erneut vor Trickbetrügern am Telefon.
Allein am Montag (14.06.21) wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Rostock 27 Schockanrufe angezeigt, bei denen sich die Anrufer als Mitarbeiter eines Krankenhauses ausgegeben haben. Die Betrüger erklärten, dass der Enkel oder ein anderes Familienmitglied im Krankenhaus liegt und schwer an Corona (Covid-19) erkrankt sei. Für die erforderliche Behandlung sei nunmehr ein spezielles Medikament notwendig, welches aus dem Ausland importiert werden muss. Dabei sind Forderungen in Höhe von bis zu 30 Tausend Euro keine Ausnahme.
Die Polizei warnt: „Ihr Enkel braucht kein Geld für ein teures Medikament aus dem Ausland oder für eine erforderliche Notoperation!“
Derartige Schockanrufe bzw. Enkeltrickversuche sind derzeit in Mecklenburg-Vorpommern keine Einzelfälle. In den ersten vier Monaten des Jahres 2021 wurden bereits 958 Trickbetrugsversuche und 90 Vollendungen zum Nachteil älterer Menschen verzeichnet. Davon fallen 685 Fälle in den Bereich des Polizeipräsidiums Rostock. Der eingetretene Schaden beläuft sich bereits auf rund 682 Tausend Euro im Bereich des Präsidiums und auf knapp 1,5 Mio. Euro im gesamten Land M-V.
Vor diesem Hintergrund warnt die Polizei einmal mehr vor den diversen Betrugsmaschen und rät bei derartigen Anrufen sofort die Polizei zu informieren und niemandem Auskünfte über Vermögensverhältnisse am Telefon zu geben oder fremden Menschen Geld zu überreichen. Durch viel Zivilcourage konnten aufmerksame Taxifahrer oder Mitarbeiter von Sparkassen bzw. Banken in den vergangenen Wochen zahlreiche Geldübergaben noch in der letzten Sekunde vereiteln.
Dennoch richtet sich unser Appell weiter an alle Bürgerinnen und Bürger: „Da die Betrüger sich immer neue Geschichten ausdenken, um an Ihr Geld zu gelangen, seien Sie stets aufmerksam und stellen Sie Fragen, die nur Ihre Angehörigen beantworten können. Legen Sie auf, wenn Sie mit Geldforderungen konfrontiert werden, rufen Sie Ihre Verwandten an und fragen nach. Informieren Sie im Zweifel immer die Polizei.“