Die Rostocker Bürgerschaft wird sich am Mittwoch (16.00 Uhr) erneut mit dem ursprünglich für August geplanten Konzert des umstrittenen Sängers Xavier Naidoo in der Rostocker Stadthalle beschäftigen.
Die Wiederholung der Debatte ist notwendig, weil Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) Widerspruch gegen die Entscheidung der Bürgerschaft eingelegt hatte, das Konzert Naidoos nicht zuzulassen. Die Vertreter von Linken, SPD und Grünen hatten dies damit begründet, dass Naidoo den Reichsbürgern und der QAnon-Bewegung nahestehe und rassistische Ressentiments schüre.
Naidoo tauchte in der Vergangenheit immer wieder im Zusammenhang mit sogenannten Verschwörungsmythen auf – er machte auch umstrittene Äußerungen zu der Corona-Pandemie. Nachdem er im März 2020 die Jury der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ verlassen musste, hatte er Vorwürfe des Rassismus vehement zurückgewiesen. Beim Veranstalter Live Nation wird das Konzert wie die meisten anderen der Xavier-Naidoo-Tour als „verschoben“ bezeichnet.
Beobachter gehen nun davon aus, dass es am Mittwoch keine Ablehnung des Konzertes mehr geben wird. Der grüne Fraktionschef Uwe Flachsmeyer kündigte an, sich beim Antrag von Linken und SPD enthalten zu wollen. Ein langwieriger Rechtsstreit zwischen OB und Bürgerschaft wäre nicht zielführend. „Stattdessen sollte die Bürgerschaft in dieser Angelegenheit ein klares Statement für Weltoffenheit und Vielfalt beschließen“, heißt es in dem Antrag.