Samstag, 23.November 2024 | 22:39

Nach Ende des Lockdowns: Öffentlicher Nahverkehr läuft an

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Bei den von der Corona-Pandemie gebeutelten Nahverkehrsbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern ist nach dem Ende des Lockdowns ein leichtes Aufatmen zu spüren.

Die Folgen der Krise sind noch zu spüren, die Fahrgastzahlen gehen aber deutlich nach oben. „Das zeigt sich insbesondere in den Stadtverkehren“, sagte Thomas Nienkerk, Geschäftsführer von Rebus Regionalbus Rostock in Güstrow. Die Steigerung sei dringend nötig, denn die Auslastung habe zum Teil nur bei 30 Prozent des Vor-Corona-Niveaus gelegen.

Wie lange Rebus brauchen wird, um die Fahrgastzahlen von 2019 zu erreichen, kann Nienkerk schwer einschätzen. Zu viele, zuvor als unverrückbar bezeichnete Dinge hätten sich geändert. „Durch das Homeoffice können Nachfragen verschoben werden.“ Fahrgäste hätten sich auch Alternativen zum ÖPNV gesucht. „Hier wird es unsere Aufgabe sein, sie durch gute und attraktive Angebote wieder zurückzugewinnen.“

Auch die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) registriert die wachsende Nachfrage. „Im Lockdown waren es nur rund 50 Prozent der Fahrgäste, jetzt sind wir wieder bei 80 Prozent“, sagte RSAG-Sprecherin Beate Langner. Die fehlenden 20 Prozent seien auch auf fehlende Veranstaltungen oder das bisherige Fernbleiben von Touristen und Studenten zurückzuführen. Langner geht davon aus, dass sich das Aufkommen zunächst zwischen 80 und 90 Prozent einpendeln wird.

Bedenken vor einer erhöhten Ansteckungsgefahr in den Fahrzeugen sieht die RSAG nicht. Die Fahrgäste seien nicht nur durch Masken geschützt. Alle Busse und Bahnen würden an jeder Haltstelle durch geöffnete Türen gelüftet. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie seien durch den Rettungsschirm der Bundesregierung abgemildert worden. Die RSAG habe im vergangenen Jahr fünf Millionen Euro erhalten.

„Die Lockerungen sind sofort zu spüren“, betonte der Geschäftsführer von Nahverkehr Schwerin, Wilfried Eisenberg. Die Zahlen gingen nach oben. Er rechnet mit drei bis vier Jahren, bis das frühere Niveau erreicht ist. Möglicherweise könne die Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele die Erholung beschleunigen.

Eisenberg geht davon aus, dass über den Rettungsschirm noch einmal staatliche Unterstützung kommt, „aber dann sind wir alleine“. Dann müssten es die Verkehrsbetriebe schaffen, zusätzliche Fahrgäste zu gewinnen. „So ist das Leben – alles ist Marketing.“

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